Papst Franziskus: "Die Fülle der Liebe" ist der "Weg der Heiligkeit"

Papst Franziskus
Vatican Media

Papst Franziskus hat sich am Donnerstag an die Teilnehmer der Studientagung "Gemeinschaftliche Dimension der Heiligkeit" gewandt, die vom 13. bis zum 16. November im Päpstlichen Augustinischen Institut stattfand, um über das Thema der universalen Heiligkeit nachzudenken.

Der Pontifex unterteilte den Begriff der universalen Heiligkeit in drei Hauptkomponenten, nämlich "Heiligkeit, die verbindet, Heiligkeit in der Familie und Heiligkeit des Martyriums".

Der Papst erklärte, dass die Berufung zur Heiligkeit in erster Linie durch die Liebe unterstrichen wird und "deshalb nicht nur ein persönliches, sondern auch ein gemeinschaftliches Ereignis ist. Wenn Gott den Einzelnen beruft, geschieht dies immer zum Wohl aller."

Der Papst bekräftigte dies am Beispiel der heiligen Thérèse von Lisieux. Der Papst gedachte der Heiligen in seiner jüngsten Apostolischen Exhortation "C'est la Confiance".

"Die Heiligkeit vereint, und durch die Nächstenliebe der Heiligen können wir das Geheimnis Gottes erkennen, der 'vereint ... mit jedem Menschen' die ganze Menschheit in seine Barmherzigkeit einbezieht", so der Papst.

Der zweite Aspekt, die Heiligkeit der Familie, wurde in der Rede des Papstes besonders hervorgehoben, indem er ihn in das Beispiel der Eheleute und der Familie im weiteren Sinne unterteilte.

"Die Heiligkeit der Eheleute ist nicht nur die besondere Heiligkeit zweier verschiedener Menschen, sondern auch die gemeinsame Heiligkeit in der Ehe: also eine Vervielfältigung – und nicht eine einfache Addition – der persönlichen Gabe eines jeden, die mitgeteilt wird."

Den zweiten und dritten Aspekt der Heiligkeit verband der Papst mit einem kurzen Hinweis auf die Familie Ulma, die im September seliggesprochen wurde. Die Seligsprechung der Ulmas war ein historisches Ereignis, denn es war das erste Mal, dass eine ganze Familie von der Kirche seliggesprochen wurde. Sie wurden 1944 im von den Nazis besetzten Polen ermordet, weil sie während des Zweiten Weltkriegs zwei jüdische Familien beherbergt hatten.

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Der dritte und letzte Aspekt der persönlichen Heiligkeit sei der der Märtyrer, der "ein starkes Modell ist, für das wir viele Beispiele in der Geschichte der Kirche haben", so der Papst.

Er unterstrich die Bedeutung der Märtyrer für die Kirche und wies darauf hin, dass sie nicht auf eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort beschränkt sind, sondern während der gesamten Geschichte der Kirche existiert haben. "Es gibt keine Epoche, in der es keine Märtyrer gegeben hat, bis zum heutigen Tag", sagte der Papst. "Vergessen wir nicht, dass auch unsere Zeit viele Märtyrer hat."

Der Pontifex wies darauf hin, dass diese "universale Berufung zur Heiligkeit" ein Thema sei, "das dem Zweiten Vatikanischen Konzil sehr am Herzen liegt".

In seiner Ansprache nahm er mehrfach Bezug auf die Dogmatische Konstitution über die Kirche, Lumen Gentium, von 1964.

Papst Franziskus merkte an, dass die Kirche seit dem Abschluss des Konzils im Jahr 1965 einen besonderen Schwerpunkt auf den Weg der gemeinschaftlichen Heiligkeit gelegt hat, was sich in der Tatsache widerspiegele, dass die jüngsten Selig- und Heiligsprechungen mehr "Ehegatten, Zölibatäre, Priester, gottgeweihte Männer und Frauen und Laien jeden Alters, jeder Herkunft und Kultur, einschließlich Familien" umfassten.

Papst Franziskus nahm sich auch einen Moment Zeit, um auf seine Apostolische Exhortation "Gaudete et Exsultate" von 2018 zu verweisen: "Ich wollte die Aufmerksamkeit auf die Zugehörigkeit all dieser Brüder und Schwestern zum 'heiligen, gläubigen Volk Gottes' lenken sowie auf ihre Nähe zu uns, als Heilige 'von nebenan', Mitglieder unserer Gemeinschaften, die in den kleinen Dingen des täglichen Lebens große Nächstenliebe gelebt haben, trotz ihrer Begrenzungen und Mängel, und die Jesus bis zum Ende gefolgt sind."

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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