Erfurt - Dienstag, 12. Dezember 2023, 8:00 Uhr.
Nur noch ein Viertel der Menschen in Deutschland plant, in diesem Jahr einen Weihnachtsgottesdienst zu besuchen, wie das Meinungsforschungsinstitut Insa-Consulere am Freitag auf Grundlage von zwei repräsentativen Umfragen bekanntgab.
Im November 2023 führte das Institut zwei repräsentative Umfragen mit jeweils mehr als 2.000 Teilnehmern durch, um die christliche Einstellung in Deutschland zu untersuchen.
Nach dem Insa-Meinungstrend vom 17. bis zum 20. November 2023 mit 2003 Befragten glauben nur etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Katholiken an einen Gott. Dennoch fürchten 69 Prozent den Tod, da sie annehmen, ihr irdisches Leben werde Auswirkungen auf das Jenseits haben. Lediglich knapp die Hälfte (49 Prozent) der katholischen Befragten glauben, dass Jesus Christus von Maria – einer Jungfrau – geboren wurde.
Demgegenüber stimmen neun Prozent der konfessionslosen Befragten dem christlichen Glaubensbekenntnis von der Jungfrauengeburt zu, was auf eine wachsende Gruppe von Gläubigen außerhalb der Kirche hindeuten könnte.
„In den einstmals großen christlichen Kirchen ist nur noch eine Minderheit gläubig, aber außerhalb der Kirchen wächst die Zahl der Gläubigen. Wir müssen die Gläubigen in- und außerhalb der Kirchen in den Blick nehmen“, stellte Insa-Chef Hermann Binkert fest.
Von allen Befragten gaben lediglich 26 Prozent an, einen Weihnachtsgottesdienst besuchen zu wollen. In der Vergangenheit waren es noch zwei Drittel. Die Gründe sind laut Umfrage mangelndes Interesse und die Wahrnehmung, Gottesdienste seien zu politisch.
Bei der Frage nach einem Leben nach dem Tod sind die Meinungen unter den Befragten gespalten: 41 Prozent glauben daran, während 43 Prozent dies nicht tun. Auffallend ist, dass 60 Prozent der Menschen, die noch keine 30 Jahre alt sind, an ein Weiterleben nach dem Tod glauben. Außerdem glaubt mehr als die Hälfte (55 Prozent) dieser Gruppe an Gott.
Unter den Gläubigen führten 52 Prozent Naturbeobachtungen und persönliche Überlegungen als Gründe für ihren Glauben an, während 33 Prozent auf persönliche Erfahrungen verwiesen. Nichtgläubige begründeten ihren Standpunkt ebenfalls mit Überlegungen zum Leben und der Natur, gefolgt von wissenschaftlichen Erkenntnissen.