Bischöfe einigen sich mit Freistaat Bayern über Finanzierung von KU Eichstätt

Gebäude der KU Eichstätt-Ingolstadt
gemeinfrei

Nach einem Treffen am vergangenen Montag haben sich Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und der Freisinger Bischofskonferenz über die Finanzierung der Katholischen Universität (KU) Eichstätt-Ingolstadt geeinigt. Der Einigung vorausgegangen war die Kritik von Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU), die Kirche meide Gespräche über die Universität.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung zeigten sich beide Parteien einig, dass das Studienangebot und die Forschungskapazitäten der Universität für mindestens fünf Jahre erhalten bleiben sollen.

„Ich freue mich, dass sich nach dem Gespräch am Montag nun ein Ergebnis abzeichnet, dass die Zukunft der KU nachhaltig sichert“, betonte die KU-Präsidentin Gabriele Gien gegenüber dem Bayerischen Rundfunk (BR).

Der Freistaat Bayern habe sich verpflichtet, die Kirche bei den über das Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Freistaat Bayern hinausgehenden Zuschüssen um die Hälfte zu entlasten. Dies bedeutet konkret, dass der Staat und die Kirche jährlich jeweils 5,5 Millionen Euro übernehmen.

Darüber hinaus wurde beschlossen, eine Arbeitsgruppe unter dem Namen „KU 2030“ einzurichten. Diese Gruppe, bestehend aus Vertretern des Freistaats, der Kirche und der Trägerstiftung sowie der Universitätsleitung, solle „strukturelle Überlegungen” anstellen und „verlässliche Finanzierungsperspektiven” für die Zeit nach 2028 entwickeln.

Die Kirche verhandelte nach Informationen des BR schon seit über einem Jahr mit dem Freistaat. Sie habe dem Freistaat jedoch mitgeteilt, von den zugesagten Zuschüssen in Höhe von 5,5 Millionen Euro zurückzutreten. Jetzt habe man sich aber auf den zuvor ausgehandelten Betrag geeinigt.

Im Vorfeld hagelte es Kritik von Bayerns Wissenschaftsminister Blume, die Kirche würde sich aufgrund von gesunkenen Kirchensteuereinnahmen „zurückziehen“. Anlass dafür waren die veröffentlichten Sparzwänge an der KU. Die Universität müsste nächstes Jahr ca. 2,5 Millionen Euro einsparen. Dieses Jahr waren es bereits 1,6 Millionen Euro.

Wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) berichtete, haben Bayerns Bischöfe für ihren Überdiözesanen Fonds (ÜDF) kürzlich eine finanzielle Nullrunde beschlossen, wodurch die geplanten Ausgaben für 2024 auf 42,5 Millionen Euro festgesetzt wurden. Dies sei für Empfänger von Zuschüssen, wie der KU Eichstätt-Ingolstadt, aufgrund steigender Lohn- und Lebenshaltungskosten in der Praxis eine Kürzung. Dabei setzt sich die Finanzierung der KU zu 85 Prozent aus staatlichen Mitteln und zu 15 Prozent aus Kirchenmitteln zusammen.

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Der Leiter des katholischen Büros, der zentralen Kontaktstelle der Freisinger Bischofskonferenz, Matthias Belafi, versicherte, dass die Kirche sich nicht von der KU Eichstätt-Ingolstadt zurückziehe, jedoch müsse die finanzielle Unterstützung aufgrund der veränderten Finanzlage der Kirche angepasst werden.

Schon vergangene Woche kam es an der Universität zu Studentenprotesten gegen Einsparungen der KU. Obwohl nun eine Einigung erzielt wurde, stehen der Universität weitere unbestimmte Kürzungen bevor. Um den genauen Betrag zu klären, sind noch detaillierte Gespräche zwischen den beteiligten Parteien notwendig, wie die Universität in einer Stellungnahme auf Anfrage des BR erklärte.

Korrektur am 22. Dezember 2023: Eine frühere Fassung dieses Artikels bezeichnete Markus Blume als Bayerns Wirtschaftsminister. Er ist der Wissenschaftsminister.  
 

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