Bischöfe von Österreich gehen mit Gottvertrauen ins neue Jahr

Das Wappen der Republik Österreich und der Bundeshauptstadt Wien am Albertinischen Chordach des Stephansdoms
Bwag / Wikimedia (CC BY-SA 4.0)

Zum Neujahrstag haben mehrere österreichische Bischöfe in ihren Predigten eine gemischte Bilanz des vergangenen Jahres gezogen und gleichzeitig zu mehr Gottvertrauen im neuen Jahr aufgerufen. Dabei erinnerten sie an ihr gemeinsames Hirtenwort aus dem Advent: „Werft eure Zuversicht nicht weg!“

„Die vielen Kriege und Konflikte haben uns auch heuer wieder spüren lassen, dass wir Weihnachten in einer unerlösten Welt feiern“, stellte etwa der Bischof von Feldkirch, Benno Elbs, fest. „Gott kommt auch in die Nacht der Ratlosigkeit, der Verzweiflung, der Sorge um die Zukunft.“

Elbs betonte die Notwendigkeit von Segen, Zuspruch und guten Wünschen für einen Neuanfang und hob hervor, die Menschen seien „angewiesen auf Segen und auf die Hilfe und den guten Willen unserer Mitmenschen“. Er erinnerte daran, dass alle den „Segen und die Hilfe Gottes“ benötigten, „ohne den wir nichts vermögen“.

Für den Bischof von Feldkirch sind Neuanfänge ein Gemeinschaftsprojekt, bei dem es entscheidend sei, „aufeinander zuzugehen, aber nicht aufeinander los“, und einander „mit Respekt und Verständnis“ zu begegnen.

Im Kontext der Ungewissheit des neuen Jahres sprach er über die Bedeutung des Vertrauens auf Gott und zitierte dabei aus Psalm 37: „Befiehl dem Herrn deinen Weg, vertrau ihm – er wird es fügen.“

Erzbischof Franz Lackner OFM von Salzburg hob hervor: „Kriege, Polarisierungen brauchen unser aller gemeinsame Anstrengung.“ Das Zusammenwirken von allen sei für den Frieden als „wahrhaft universelles Gut“ notwendig. Er schlug dazu die Methode der Synode in Rom vor, die ein Wechselspiel von „Gebet, Stille, Reden und Zuhören“ sei und „ein tiefes Zuhören und Akzeptieren des Anderen“ umfasse.

Der Linzer Bischof Manfred Scheuer verwies ebenfalls auf die vielen Krisenherde und betonte, eine Fixierung darauf wäre kontraproduktiv: „Dann hätten wir keine Energie mehr für eine Veränderung. Dann würde uns die Kraft fehlen zum Handeln. Und die bloße Empörung schafft noch kein Vertrauen, ein eingeengter Blickwinkel führt zu einem Tunnelblick.“

Stattdessen solle der Blick auch auf „Sternstunden“ des Glücks gerichtet werden, „Taborstunden, Erfahrungen des Glücks, der Lebensfreude, der intensiven Beziehung“, die als „Anker der Hoffnung“ dienten.

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Bischof Hermann Glettler von Innsbruck betonte die Notwendigkeit von Haltungen wie Vertrauen, Empathie, Rücksicht, Dankbarkeit und Respekt als „soziale Klebstoffe“, die das Zusammenleben stärken. Er beschrieb sie als „Kraftkleber“, die „unser Zusammenleben crashfest“ machen, die „verbinden, reparieren, zusammen[halten], kitten, stabilisieren“ und „neue Formen entstehen“ lassen.

Für das „Superwahljahr“ 2024 forderte Glettler einen „Schulterschluss der Nach- und Vorausdenkenden“ und betonte die Wichtigkeit von „ehrlichen Dialogen“ in der Politik. Er sprach sich für eine Politik aus, die „niemanden als Verlierer zurücklässt“ und betonte die Notwendigkeit des Heiligen Geistes, den er als „Gottes Herzensenergie“ bezeichnete, „die Menschen zusammenführt, ohne dabei unterschiedliche Überzeugungen zu nivellieren“.

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