Warum die Kirche die Muttergottes von Lourdes feiert

Unsere Liebe Frau von Lourdes
CNA/Daniel Ibanez

Heute vor 166 Jahren ist die Jungfrau Maria erstmals der Seherin Bernadette Soubirous in einer Felsspalte bei Lourdes in Frankreich erschienen. Ein Fest der ersten Marienerscheinung in Lourdes wurde 1907 von Papst Pius X. eingeführt.

Am Ufer des Flusses Gave, in einer Felsspalte über der Grotte von Massabielle, in der Nähe der Stadt Lourdes, erschien die Jungfrau Maria – jugendlich in einem schneeweißen Gewand – einem armen und frommen Mädchen namens Bernadette.

Bei der ersten Erscheinung lehrte Maria das Mädchen das Kreuzzeichen und ermutigte sie, den Rosenkranz zu beten.

Während der zweiten Erscheinung besprengte Bernadette die Muttergottes mit Weihwasser, um die Echtheit der Erscheinung zu prüfen. Die Muttergottes lächelte nur milde und zeigte sich dem Mädchen gegenüber noch freundlicher.

Bei der dritten Erscheinung lud die Muttergottes das Mädchen ein, 15 Tage lang die Grotte zu besuchen. Sie ermahnte Bernadette, für die Sünder zu beten und Buße zu tun. Außerdem wies sie das Mädchen an, dem Pfarrer davon zu berichten und an diesem Ort eine Kirche zu bauen, damit Wallfahrten dorthin stattfinden könnten.

Maria trug dem Kind zusätzlich auf, Wasser aus einer Quelle – sie war noch unter dem Erdboden verborgen – zu trinken und sich damit zu waschen.

Als das Mädchen am Fest Mariä Verkündigung (25. März) schließlich fragte, wer sie sei, bekannte die Jungfrau: „Ich bin die Unbefleckte Empfängnis.“

Berichte über die Wunder und Heilungen, die sich an der Grotte ereigneten, verbreiteten sich schnell, und immer mehr Menschen pilgerten dorthin.

Mehr in Europa

Aufgrund der Wunderberichte und der Unschuld von Bernadette erklärte der damalige Bischof von Tarbes drei Jahre später die Erscheinungen für übernatürlich und erlaubte die Verehrung der Unbefleckten Empfängnis an diesem Ort.

Nach dieser Entscheidung wurde eine Kapelle errichtet. Seitdem zieht der Wallfahrtsort Pilger aus ganz Europa und darüber hinaus an – einschließlich der Päpste. Das Wasser der Quelle, das für seine heilende Wirkung bekannt ist, wurde in die ganze Welt verschickt.

Zum Dank für die erfahrenen Gnaden wurde eine prächtige Kirche gebaut, die mit zahlreichen Fahnen als Zeichen der Dankbarkeit geschmückt war. Hier wird die Unbefleckte Jungfrau ununterbrochen verehrt – tagsüber durch Gebete und Gesänge, nachts durch große Prozessionen mit Kerzen und Fackeln.

Mehrere Päpste, darunter Pius IX. und Leo XIII., unterstützten Lourdes mit Ablässen, Privilegien und Feierlichkeiten. Der heilige Papst Pius X. schließlich weitete das Fest der Erscheinung auf die ganze Kirche aus.

1866 trat Bernadette, die Seherin von Lourdes, in den Orden der Schwestern von Notre-Dame in Nevers ein und nahm den Namen Schwester Maria Bernarda an. In ihrer Rolle als Küsterin mied sie bewusst die Öffentlichkeit. Von sich selbst sagte sie, sie sei ein „Besen, den unsere Liebe Frau gebraucht hat. Aber jetzt bin ich wieder zurück in meine Ecke gestellt worden.“

Schwester Maria Bernarda starb am 16. April 1879 im Alter von 35 Jahren.

Papst Pius XI. sprach sie 1925 selig und am 8. Dezember 1933, dem Fest der Unbefleckten Empfängnis, heilig. In den Kirchenbüchern wird sie als heilige Maria Bernarda geführt, in der Erinnerung der Gläubigen ist sie als heilige Bernadette verewigt.

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