Junges Ehepaar aus Frankreich renoviert Dorfkirche, um Kind dort taufen zu lassen

Kirche von Messein
screenshot (Google Maps)

Wenige Priesterweihen und massiver Rückgang der Gläubigen – davon ließen sich Jean-Louis und Marie-Lorraine aus Frankreich nicht entmutigen und beschlossen, ihre verlassene Dorfkirche zu renovieren. Das junge katholische Ehepaar erwartet das erste Kind und möchte es in der frisch renovierten Kirche taufen lassen.

„Das Haus Gottes so verlassen zu sehen, hat uns sehr traurig gemacht“, sagte das Ehepaar der französischen Kirchenzeitung „Aleteia“. Die Kirche sei seit zehn Jahren ungenutzt und es gebe nicht mehr viele Gläubige im Dorf.

Jüngste Studien bestätigen, dass der Katholizismus in Frankreich die Religion ist, die am stärksten zurückgeht und am wenigsten in der Familie weitergegeben wird.

Die Priesterweihen sind in Frankreich ebenfalls rückläufig: So wurden 2023 nur 88 Diakone zu Priestern geweiht.

Jean-Louis und Marie-Lorraine ließen sich von solchen Zahlen nicht entmutigen und beschlossen, den Gemeindepfarrer und den Bürgermeister um die Erlaubnis zu bitten, „kleinere Instandhaltungsarbeiten [an der Kirche] selbst durchführen zu dürfen“.

Der Bürgermeister des Dorfes, Daniel Lagrange, zeigte sich sofort aufgeschlossen: „Wir werden versuchen, aus einer stagnierenden Kirche wieder einen lebendigen Ort zu machen.“ Die Gemeinde finanzierte das gesamte Material für die Renovierung des Innenraums.

Einige Dorfbewohner – meist Rentner – kamen von Anfang an, um mitzuhelfen. „Es ist selten genug, dass sich die Einwohner für ein Projekt wie dieses mobilisieren“, räumte der Bürgermeister des Dorfes ein.

Jean-Louis erklärte: „Die Wände müssen gestrichen werden, und wir haben einen Schreiner, der sich um die Bänke kümmert, damit sie wieder benutzt werden können.“ Auch der Dachstuhl sei in einem „traurigen Zustand“.

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Die meisten Helfer sind keine Handwerker, aber mit „etwas gutem Willen“ könne man „etwas Gutes tun“, meinte zumindest Jean-Louis.

Der örtliche Pfarrer Gérard Nduwimana bewundert das Projekt: „Ich finde, es zeugt von einem wunderbaren Geist der Hoffnung, diese Kirche wieder zum Leben erwecken zu wollen.“

Am 11. Mai findet in Messein ein Festgottesdienst zum Abschluss der Bauarbeiten statt. Schon vorher plant der Bürgermeister von Messein einen „Tag der offenen Tür“ im Anschluss an die Taufe des neugeborenen Kindes des jungen Paares, die für den 9. März vorgesehen ist.

Jean-Louis und Marie-Lorraine haben auch Pläne für die Zukunft der Kirche: „Wir haben die Schlüssel abgeholt und werden versuchen, die Kirche öfter zu öffnen. Die Idee ist schon jetzt, wieder Frühmessen zu ermöglichen. Im Moment konzentrieren wir uns auf das Gebäude, aber wir werden einen Weg finden, diese Kirche wieder mit Leben zu füllen.“

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