„Genug“: Papst Franziskus fordert sofortigen Waffenstillstand im Heiligen Land

Papst Franziskus
Vatican Media

Papst Franziskus hat nach dem Angelus am Sonntag seine tiefe Besorgnis über das Leiden der Bevölkerung in Palästina und Israel aufgrund des anhaltenden Krieges zum Ausdruck gebracht und zu einem Waffenstillstand aufgerufen.

„Glauben die Menschen wirklich, dass dies der Weg zu einer besseren Welt ist? Glauben sie wirklich, dass dies der Weg zum Frieden ist? Genug, bitte! Lasst uns alle sagen: Genug, bitte! Hört auf!“, rief er auf dem Petersplatz den Gläubigen zu.

„Ich rufe dazu auf, die Verhandlungen über einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen und in der gesamten Region fortzusetzen, damit die Geiseln sofort freigelassen werden und zu ihren Angehörigen zurückkehren können, die sie sehnsüchtig erwarten, und damit die Zivilbevölkerung sicheren Zugang zu der notwendigen und dringenden humanitären Hilfe hat“, so Franziskus weiter.

Am 29. Februar, inmitten des am 7. Oktober 2023 ausgebrochenen Krieges zwischen Israel und der Hamas, wurden mehr als 100 Palästinenser getötet und Hunderte verletzt, als Israel internationalen Presseberichten zufolge einen humanitären Hilfsgütertransport mit Artillerie beschossen haben soll.

Nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) sind seit Beginn des Krieges mehr als 30.000 Menschen im Gazastreifen ums Leben gekommen. Tausende sind noch immer unter den Trümmern gefangen und 70.000 wurden verletzt.

Kürzlich wies der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Volker Türk, darauf hin, der Abschuss von Granaten und die Geiselnahme durch palästinensische Gruppen stellten Verstöße gegen das Völkerrecht dar. Er erklärte, alle beteiligten Parteien hätten eindeutige Verstöße gegen das Völkerrecht, einschließlich „Kriegsverbrechen“, begangen.

In seiner Ansprache am 3. März sagte Papst Franziskus, dass er jeden Tag „das Leiden des palästinensischen und israelischen Volkes mit Schmerz im Herzen trage“.

„Die Tausenden von Toten, die Verwundeten, die Vertriebenen, die Bilder der Zerstörung verursachen Schmerzen, mit enormen Folgen für die Kleinen und Wehrlosen, die ihre Zukunft gefährdet sehen“, sagte er.

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Darüber hinaus erinnerte der Papst an die Dringlichkeit der Lage in der Ukraine, wo Gewalt und Verluste an Menschenleben weiter zunehmen. Angesichts dieser Situation rief er die internationale Gemeinschaft dazu auf, das Leiden dieser Menschen nicht zu vergessen: „Und bitte, lassen Sie uns die gemarterte Ukraine nicht vergessen, wo jeden Tag so viele Menschen sterben. Dort gibt es so viel Schmerz.“

Der Pontifex nutzte die Gelegenheit, an die Bedeutung der Abrüstung und Nichtverbreitung von Waffen zu erinnern.

Im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Internationalen Tag der Abrüstung und der Förderung des Bewusstseins für Nichtverbreitung am 5. März betonte er die Verschwendung von Ressourcen für Militärausgaben und die Notwendigkeit für die internationale Gemeinschaft, Abrüstung als „moralische Pflicht“ zu priorisieren.

„Wie viele Ressourcen werden für Militärausgaben verschwendet, die aufgrund der aktuellen Situation leider immer weiter ansteigen“, fügte er hinzu.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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