Mangel an Messbesuchern: Gemeinde will Kirche im Bistum Fulda im Internet verkaufen

Verkauf der Kirche in Lispenhausen über eBay Kleinanzeigen
Screenshot von eBay Kleinanzeigen

Die Kirche „Zur Schmerzhaften Mutter Gottes“ in Lispenhausen im Bistum Fulda wird auf der Verkaufsplattform Kleinanzeigen, die bis letztes Jahr zu „eBay“ gehörte, verkauft.

„Grundsätzlich obliegt der Verkauf einer Kirche (wie im Beispiel Lispenhausen) der Kirchengemeinde vor Ort und seinen gewählten Gremien“, erläuterte die Pressestelle der Diözese Fulda auf Anfrage von CNA Deutsch.

„Die Aufgabe von Kirchen – so schmerzhaft sie auch ist – ist ein Teil der Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit.“

Die 1963 erbaute Kirche, das angrenzende ehemalige Kloster und das Pfarrhaus befinden sich auf einem Grundstück von rund 1.700 Quadratmetern. Im Kloster lebten fast 40 Jahre lang Ordensschwestern.

Nun sei das große Anwesen unwirtschaftlich geworden, sagte Pfarrer Andreas Schweimer am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Von den 155 Katholiken des Ortes käme nur noch eine Frau zur monatlichen Messe.

Weil ein Mitbruder gute Erfahrungen mit der Online-Verkaufsplattform gemacht habe, sei man den Weg über Kleinanzeigen gegangen, sagte der Pfarrer. Bislang seien insgesamt 19 Anfragen von Interessenten eingegangen.

Was mit den sakralen und anderen Gegenständen aus der Kirche passiere, müsse „dann entschieden werden, wenn es zu einem Verkauf kommt“: „Vielleicht landen die Gegenstände auch wieder bei Kleinanzeigen.“

Das Bistum erklärte gegenüber CNA Deutsch zu den Vorgaben für die künftige Nutzung: „Hinsichtlich einer neuen Nutzung ist vor allem eine der Würde des Ortes angemessene Verwendung zu berücksichtigen. Dafür gibt es Musterverträge, die das Bistum den Kirchengemeinden bereitstellt.“

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Es sei ein „schmerzhafter Verlust“, wenn ein Kirchengebäude aufgegeben werde.

Die Kirche selbst bestehe aber „nicht in erster Linie aus ihren Gebäuden, sondern aus den Gläubigen. Für sie gilt es, auch in größer werdenden pastoralen Räumen präsent zu bleiben und Angebote zu schaffen.“

So könnten an vielen Kirchorten ohne eigenes Kirchengebäude „Gottesdienste und Treffen auch in anderen Räumen stattfinden“.

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