US-Erzbischof Chaput beklagt „unterschwellige Ressentiments“ im Pontifikat von Franziskus

Erzbischof Charles Chaput OFMCap
screenshot / YouTube / BYU Speeches

Der emeritierte US-Erzbischof Charles Chaput OFMCap hat beklagt: „Man kommt kaum umhin festzustellen, dass unterschwellige Ressentiments eines der markantesten und bedauerlichsten Merkmale des Pontifikats von Franziskus sind.“ Der Kapuziner, der von 2011 bis 2020 als Erzbischof für Philadelphia zuständig war und vorher rund anderthalb Jahrzehnte als Erzbischof von Denver fungierte, äußerte sich in einem Artikel, der von dem Magazin First Things veröffentlicht wurde.

Die von ihm angesprochenen Ressentiments des Papstes gegen bestimmte Personen oder Personengruppen seien bedauerlich, „weil dies der Würde des Petrusamtes schadet. Bedauerlich, weil dies Kritiker und Feinde schafft, statt sie zu versöhnen. Bedauerlich, weil dies die zentrale Aufgabe eines jeden Pontifikats untergräbt, nämlich eine glaubwürdige, treue Quelle der katholischen Einheit zu sein. Und die Berater, Apologeten und Ghostwriter, die dieses Pontifikat umgeben, haben zu diesem Problem beigetragen.“

Mit der Bemerkung über „Berater, Apologeten und Ghostwriter“ leitete Chaput über zu Kardinal Víctor Manuel Fernández, den Papst Franziskus im letzten Jahr zum Präfekten des Dikasteriums für die Glaubenslehre bestellt hatte.

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Es wäre „ein Fehler, das Denken von Fernández als oberflächlich abzutun“, warnte Chaput. „Er hat ein bedeutendes Werk vorzuweisen. Sein Denken ist nicht oberflächlich. Es ist einfach in einigen entscheidenden Punkten falsch, und das hat große Auswirkungen.“

In seinen weiteren Überlegungen verwies Chaput auf die Arbeit von José Granados, einem Priester und Dogmatiker, in der Zeitschrift Communio. Granados habe „die Unzulänglichkeit der Ansichten von Kardinal Fernández angesichts der tatsächlichen Arbeit, die vom Dikasterium für die Glaubenslehre verlangt wird“, gezeigt, nämlich „die katholische Lehre und den Glauben der engagierten katholischen Gläubigen zu pflegen und zu verteidigen“.

Außerdem habe die Arbeit von Granados „unangenehme Fragen“ darüber aufgeworfen, „ob es klug war“, Fernández „überhaupt zu ernennen“.