Bischof Varden würdigt katholische Bibel für Norwegen: „Ein großes ökumenisches Ereignis“

Bischof Erik Varden OCSO am 28. November 2022
Daniel Ibáñez / CNA Deutsch

Bischof Erik Varden von Trondheim hat die Publikation einer Bibel für Norwegens Katholiken begrüßt und die Hoffnung geäußert, dass viele Gläubige nun die Faszination der Bibel auf Norwegisch entdecken werden.

„Die Veröffentlichung einer Bibel, die von der Norwegischen Bibelgesellschaft als ‚Katholischer Kanon‘ präsentiert und verpackt wird, ist ein großes ökumenisches Ereignis“, erklärte der Bischof gegenüber CNA Deutsch: „Sie lädt uns ein, uns neu auf die Gesamtheit der Heiligen Schrift einzulassen, jedes Buch als Teil eines Ganzen zu lesen und auf die Symphonie der Stimmen zu achten, die gemeinsam ein einziges, unsterbliches und erlösendes Wort verkünden.“

Bischof Varden betonte: „Ich hoffe, dass viele Katholiken die ungeheure Faszination des biblischen Textes entdecken und lernen werden, ihn zu lieben und zu verehren und ihr Leben durch ihn erneuern zu lassen.“

Wie CNA Deutsch berichtete, hat die Norwegische Bibelgesellschaft am vergangenen Freitag, zum ersten Mal in der Geschichte der protestantisch geprägten Nation, die Heilige Schrift mit den vorgelegt.

Norwegens katholische Bibel wird in beiden offiziellen Schriftsprachen des Landes, Bokmål und Nynorsk, angeboten. Diese Initiative sorgt für eine breitere Zugänglichkeit und würdigt das reiche sprachliche Erbe Norwegens.

Die Ausgabe zeichnet sich nicht nur durch ihre Inklusivität gegenüber Norwegens katholischer Minderheit aus: Bei dem Projekt arbeiteten Linguisten und Bibelexperten mit Dichtern und anderen literarischen Autoren zusammen, darunter der Nobelpreisträger Jon Fosse.

Die katholische Redakteurin Heidi Haugros Øyma, die maßgeblich an dem Projekt beteiligt war, sagte CNA Deutsch in einem schriftlichen Interview: „Die Aufnahme der deuterokanonischen Schriften ist ein Schritt hin zu einem inklusiveren, ökumenischen Ansatz für die Heilige Schrift in Norwegen.“

Pål Johannes Nes, Mitbegründer von EWTN Norge, freute sich gegenüber CNA Deutsch: „Zum ersten Mal können wir jetzt einen katholischen Kanon in unserer eigenen Sprache haben. Das ist ein großes und bedeutendes Ereignis. Es ist auch ein sehr wichtiges Element in der Mission 2030, an der EWTN Norwegen zusammen mit der Diözese Trondheim arbeitet, um Norwegen neu zu evangelisieren.“

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„Es ist auch eine große Freude für mich, meinen Kindern auf Norwegisch aus der Bibel vorlesen zu können“, fügte er hinzu.

Was macht diese Bibel „katholisch“?

Der Unterschied zwischen einer katholischen und einer evangelischen Bibel für Norwegens Christen ist schnell erklärt: In der katholischen Tradition umfasst das Alte Testament sieben zusätzliche Bücher – Tobit, Judit, 1. und 2. Makkabäer, Weisheit Salomos, Jesus Sirach (Ecclesiasticus) und Baruch, sowie Erweiterungen zu Ester und Daniel.

Diese Deuterokanonischen Bücher, auch „Apokryphen“ genannt, sind in Fassungen der antiken Septuaginta enthalten, der griechischen Übersetzung des Hebräischen Alten Testaments. Sie gehören aber nicht zur protestanischen Tradition.

 

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