40 Jahre Weltjugendtage: Rom feiert Jubiläum

Koreanische Pilger beim Weltjugendtag in Lissabon. Der nächste Austragungsort ist in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.
Hannah Brockhaus / CNA

Am Samstagabend vor 40 Jahren hat Papst Johannes Paul II. in Rom beim „Internationalen Jubiläum der Jugend“ die Idee der internationalen Weltjugendtage begründet. Was als einmaliges Ereignis geplant war, löste eine so große Begeisterung aus, dass der Papst die Weltjugendtage zu einer regelmäßigen Veranstaltung machte.

Das erste internationale Treffen fand 1984 anlässlich des außerordentlichen Heiligen Jahres der Erlösung in Rom statt. Rund 300.000 Menschen nahmen daran teil und feierten am Morgen eine Heilige Messe auf dem Platz vor der Lateranbasilika. Anschließend zogen die jungen Pilger in einer Prozession zum Petersplatz. Das Treffen endete mit dem Angelusgebet am Palmsonntag.

Am 22. April 1984, dem Ostersonntag, überreichte Papst Johannes Paul II. den Jugendlichen das Weltjugendtagskreuz: „Am Ende des Heiligen Jahres vertraue ich euch das Zeichen dieses Jubiläumsjahres an: das Kreuz Christi! Tragt es in die ganze Welt als Symbol der Liebe Christi zur Menschheit und verkündet allen, dass wir nur in Christus, dem gestorbenen und auferstandenen, Heil und Erlösung finden können.“

Das gleiche Weltjugendtagskreuz wurde nun am Samstagabend in einer Prozession und einer Heiligen Messe mit dem portugiesischen Kardinal José Tolentino de Mendonça verehrt. In seiner Predigt dankte der Kardinal für die „große Inspiration, die der Heilige Johannes Paul II. hatte, als er den ersten Weltjugendtag zusammenrief“.

Der bisher größte Weltjugendtag – und damit die größte Versammlung in der Geschichte der Menschheit – fand 1995 in Manila, der Hauptstadt der Philippinen, statt. Über vier Millionen Menschen nahmen an der Abschlussmesse teil.

Brisant waren die geplanten Terroranschläge der islamistischen Organisation Al-Qaida, die unter anderem die Sprengung von elf Passagierflugzeugen, mehrere Selbstmordattentate unter den Teilnehmern und die Ermordung von Johannes Paul II. vorsah. Den örtlichen Behörden gelang es, die Anschläge zu verhindern.

Ablauf eines Weltjugendtages

Jedem Weltjugendtag gehen Tage der Begegnung voraus. Sie sollen das „Ankommen und die Integration junger Menschen aus aller Welt“ ermöglichen. Meist stehen Ausflüge oder gemeinsame Feiern auf dem Programm.

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Nach diesen Tagen begeben sich alle Pilger in die Stadt, um den eigentlichen Weltjugendtag zu feiern. Auf dem Programm stehen Katechesen, Gottesdienste, Konzerte, Podiumsdiskussionen, Workshops und kulturelle Veranstaltungen, die sich am jeweiligen Motto orientieren.

Vor jedem Weltjugendtag gibt der Papst persönlich das Motto bekannt.

Die Begrüßung des Papstes findet an einem Donnerstag statt. Es folgt ein von ihm geführter Kreuzweg durch die Stadt. Schließlich endet der Weltjugendtag mit einer nächtlichen Gebetswache am Samstagabend und einem Abschlussgottesdienst am Sonntag.

Nach dem Abschlussgottesdienst wird gewöhnlich der Ort des nächsten Weltjugendtages bekannt gegeben. Im Jahr 2027 geht es in die südkoreanische Hauptstadt Seoul.

Ein Weltjugendtag in Deutschland

2005 fand der 20. Weltjugendtag im Erzbistum Köln statt. Rund 800.000 registrierte Pilger aus 193 Ländern und über 10.000 Priester nahmen damals an der Veranstaltung teil. Der Initiator der Weltjugendtage, Papst Johannes Paul II., konnte nicht mehr teilnehmen, da er im April 2005 verstarb.

Sein Nachfolger, Papst Benedikt XVI., hatte kurz nach seiner Wahl seine Teilnahme am Weltjugendtag zugesagt. Für Benedikt war es der erste Heimatbesuch und die erste offizielle Auslandsreise als Kirchenoberhaupt.

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