Caritas-Präsidentin: „Einschnitte ins soziale Netz lassen sich nicht schnell wieder flicken“

Eva-Maria Welskop-Deffaa
screenshot / YouTube / phoenix

Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbands, Eva Maria Welskop-Deffaa, hat die Politik gemahnt: „Die Einschnitte ins soziale Netz lassen sich nicht schnell wieder flicken, sondern im Gegenteil. Es entsteht häufig ein Dominoeffekt.“

Der Deutsche Caritasverband, ein katholischer Wohlfahrtsverband, gilt mit fast 700.000 Mitarbeitern als größter privatrechtlicher Arbeitgeber in Deutschland.

Im Gespräch mit dem Kölner Domradio sagte Welskop-Deffaa am Dienstag, man habe „die Befürchtung, dass angesichts der überschießenden Anmeldungen der Haushaltsressorts im Verhältnis zur Schuldenbremse auch bei den sozialen Ressorts gespart werden könnte“.

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„Und wenn sowohl im analogen wie auch im digitalen Raum plötzlich Angebote nicht mehr erreichbar sind, dann finden Menschen sie auch morgen und übermorgen nicht mehr, wenn sie womöglich wieder aufgebaut werden“, warnte die Caritas-Chefin. „Man sollte hier die Verlässlichkeit und die Nachhaltigkeit zum zentralen Maßstab dessen machen, was im Bereich der sozialen Infrastruktur gilt.“

Das „Allerwichtigste“ mit Blick auf das Thema Einsamkeit – die Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ findet vom 17. bis zum 23. Juni statt und war das Kernthema des Interviews – sei „die soziale Infrastruktur vor Ort. Ich sprach schon die Seniorentreffs oder Familienberatungsstellen an. Diese Orte müssen fußläufig leicht erreichbar sein. Wir setzen darauf, dass das professionelle und das ehrenamtliche Engagement in dieser sozialen Infrastruktur gemeinsam die nötige Erreichbarkeit sichert.“

„Wir werden noch mal die Ehrenamtlichen in den Mittelpunkt stellen, die mit ihren Besuchsdiensten, mit ihren Begleitdiensten, mit ihren Hilfen beim Ausfüllen von Formularen ein ganz wichtiger Baustein in diesem Netz gegen Einsamkeit sind“, betonte Welskop-Deffaa.