Ärzte für das Leben kritisieren Aussagen von Abtreibungsärztin als „Ammenmärchen“

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Die Abtreibungsärztin Susanne Thewes hat in einem Interview mit Deutschlandfunk Kultur gesagt, die Zahl der Abtreibungspraxen habe sich „bundesweit halbiert“, weil viele ihrer Kollegen „Sorge haben vor Stigmatisierung, vor fehlender Akzeptanz der Bevölkerung“.

Sie finde es „schrecklich“, was gerade in Polen passiere, dass „dort wieder alles unter Strafe gestellt wird“. „Gott sei Dank“ gebe es in Deutschland noch die „Selbstbestimmung“ und die „Entscheidungsfreiheit der Frauen“.

Dem hielt Julia Maria Kim, die Zweite Vorsitzende der Ärzte für das Leben, entgegen: „Das Ammenmärchen der Unterversorgung ist schnell entlarvt: Auf ca. 1200 Abtreibungseinrichtungen kommen in Deutschland etwas mehr als 600 geburtshilfliche Einrichtungen“.

Eine Stigmatisierung von Abtreibungsärzten sieht Kim in Deutschland nicht, „im Gegenteil“. Wie Tewes einräumt, kämen die Frauen meist über „kirchliche Beratungsstellen (Caritas und AWO) zu ihr“. Die Kirche, welche sich „eigentlich den Schutz des Lebens auch vor der Geburt auf die Fahne geschrieben hat, scheint solche Beratungsstellen auch noch zu finanzieren“, so Kim.

Ein „wahres Stigma“ wäre es für sie hingegen, wenn „wie von den ‚Doctors for Choice‘ gefordert eines Tages die Ärzte, die sich auf ihre Gewissensfreiheit berufen, als ‚Verweigerer‘ in einer Liste bei der Ärztekammer geführt werden sollten“.

Kim verwies auch auf ein Interview mit Tewes aus dem Jahr 2023, in dem sie behauptet: „Der Embryo ist zu diesem Zeitpunkt (neunte Woche) kaum mehr als eine Zellansammlung.“

„Dass zu dem Zeitpunkt das kleine schlagende Herz schon aus vier Kammern besteht und wir alle große Zellhaufen sind, blendet sie aus“, so Kim gegenüber CNA Deutsch.

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