Vorsitzende der Christdemokraten für das Leben kritisiert Union unter Angela Merkel

Susanne Wenzel
Screenshot von YouTube

Die Bundesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL), Susanne Wenzel, hat kürzlich in einem Interview mit dem katholischen Fernsehsender K-TV erklärt, die jüngste Entscheidung des EU-Parlaments, Abtreibung als Grundrecht zu bestätigen, sei Teil einer weltweiten Bewegung, die von den USA ausgehend auch in Europa an Einfluss gewinne.

„Das EU-Parlament folgt hier einer weltweiten Entwicklung, die ihren Ursprung in den USA hat und nun verstärkt auch in Europa Fuß fasst“, sagte sie.

Besonders besorgt sei sie darüber, dass diese Entwicklung parteiübergreifend unterstützt werde, selbst in konservativen Fraktionen wie der EVP, die traditionell eher lebensschutzorientierte Positionen vertreten.

„Es gibt leider auch in der EVP-Fraktion Leute, die offen für diese Rede der ‚reproduktiven Rechte‘ sind, und die werden jetzt immer lauter,“ erklärte Wenzel.

Mit Blick auf Deutschland äußerte sich Wenzel kritisch zu den aktuellen politischen Bestrebungen, das Abtreibungsrecht zu liberalisieren. Sie nahm insbesondere den Bericht der Regierungskommission ins Visier, der eine Entkriminalisierung der Abtreibung vorschlägt.

„Es ist ungeheuerlich, dass in diesem Bericht behauptet wird, Abtreibung schade nicht der Menschenwürde des Kindes. Wie kann man die Menschenwürde mehr verletzen, als indem man ihren Träger beseitigt?“, fragte Wenzel mit Nachdruck.

Sie sehe in dieser Entwicklung eine ernsthafte Bedrohung für den Lebensschutz in Deutschland, die durch die aktuellen Mehrheitsverhältnisse im Bundestag noch verstärkt werde.

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Wenzel verwies aber auch auf positive Signale, insbesondere aus den Reihen der Unionsparteien. Seit dem Ende der Ära Merkel erkenne sie eine stärkere Rückbesinnung auf traditionelle Werte und ein klares Bekenntnis zum Lebensrecht.

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„Wir waren sehr erstaunt, wie deutlich sich die CDU und CSU nach Angela Merkels Rückzug zum Lebensrecht bekannt haben“, erklärte Wenzel. Sie betonte, dass dies unter der Führung von Merkel in dieser Klarheit nicht möglich gewesen sei.

Trotz der vielen Herausforderungen bleibt Wenzel optimistisch und sieht weiterhin eine wichtige Rolle für die Lebensrechtsbewegung in Europa und Deutschland. Sie betonte, dass die Bewegung gerade in Zeiten wachsender ideologischer Herausforderungen nicht nachlassen dürfe.

„Wenn wir nicht mehr da wären, wäre schon alles verloren“, warnte sie. Wenzel rief die Anhänger der Lebensrechtsbewegung dazu auf, weiterhin aktiv zu bleiben und sich in die politische Diskussion einzubringen.

Ein besonderes Anliegen ist Wenzel die politische Partizipation der Bürger. Sie ermutigt dazu, sich direkt an Abgeordnete zu wenden und sich in öffentlichen Debatten zu Wort zu melden.

„Es ist wichtig, dass die Menschen ihre Stimmen erheben und sich in die Diskussion einschalten“, so Wenzel. Dabei verwies sie auf die Bedeutung von Leserbriefen, öffentlichen Stellungnahmen und persönlichem Engagement als Mittel zur Beeinflussung der politischen Debatte. Und: „Das Gebet ist nötiger als alles andere.“