Neue Erklärung zur Religionsfreiheit soll Gläubige mit traditionellen religiösen Lehren schützen

Dr. Katharina von Schnurbein (zweite von links) und Anja Hoffmann (ganz rechts)
OIDAC Europe

Experten für Religionsfreiheit aus Asien, Amerika und Europa haben sich am Mittwochabend am Rande des Berliner Ministertreffens der Internationalen Allianz für Religions- und Weltanschauungsfreiheit (IRFBA) getroffen. In einer neuen Erklärung der Organisation soll die Religionsfreiheit für alle bekräftigt werden, auch für diejenigen, die traditionelle religiöse Lehren über Ehe, Familie und die menschliche Natur vertreten.

Bei der Veranstaltung mit dem Titel „FoRB und Toleranz für Tradition: Die Herausforderung für den pluralistischen Westen“ betonte Katharina von Schnurbein, die Koordinatorin der Europäischen Kommission für die Bekämpfung von Antisemitismus und die Förderung jüdischen Lebens, die Bedeutung der Aufrechterhaltung und Sicherung der Religionsfreiheit in Europa: „Wir müssen Wege finden, um die Religionsfreiheit mit unseren anderen Werten in Einklang zu bringen – denn sie sind miteinander vereinbar und stehen nicht im Widerspruch zueinander.“

„Es ist sehr besorgniserregend, dass die friedliche Äußerung persönlicher religiöser Überzeugungen zu Fragen von Ehe und Familie zum potenziellen Ende einer politischen Karriere oder eines Arbeitsplatzes oder sogar zum Beginn eines Gerichtsverfahrens geworden ist. Dies ist eine ernsthafte Bedrohung der Religionsfreiheit und führt zu einer weit verbreiteten Selbstzensur unter den traditionellen Gläubigen im Westen“, unterstrich Anja Hoffmann, die Geschäftsführerin der Beobachtungsstelle für Intoleranz gegenüber Christen in Europa (OIDAC).

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Angesichts dieser Herausforderungen wird den Mitgliedsstaaten der IRFBA eine neue Deklaration zur Prüfung vorgelegt. Diese Deklaration soll die Religionsfreiheit für alle bekräftigen – auch für diejenigen, die traditionelle religiöse Lehren über Ehe, Familie und die menschliche Natur vertreten, erläuterte Todd Huizinga, der Senior Fellow für Europa am Religious Freedom Institute.

Ebenso verwies José Luis Bazán, der Rechtsberater für Migration, Asyl und internationale Religionsfreiheit bei der Kommission der katholischen Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE), auf die Warnung von Papst Franziskus vor „höflicher Verfolgung“ als „zwingende Politik und Gesetzgebung“ sowie auf sozialen Druck, was „die Möglichkeit der Christen, ihre moralischen und religiösen Prinzipien in den heutigen liberalen Gesellschaften auszudrücken und zu leben“, untergrabe und einschränke.

Senegals Justizminister Ousmane Diagne war auch bei der Veranstaltung anwesend und unterstrich in seiner Rede die Bedeutung der Religionsfreiheit für die Förderung von Zusammenhalt und Frieden in der Gesellschaft.