Redaktion - Montag, 11. November 2024, 12:00 Uhr.
„Es wirkt wie eine Lotterie auf einem Kirmesplatz“, sagte der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller zu der Reform von Kardinal Rainer Maria Woelkis oberstem Beratungsgremium, dem Diözesanpastoralrat (DPR), wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) berichtete. Die Veränderungen seien „etwas völlig Ungewöhnliches“ und nicht kirchenrechtskonform.
Mit der Reform hat Woelki die Zahl der Mitglieder des Diözesanpastoralrats von 75 auf 51 reduziert. 18 Plätze werden neu per Losentscheid an Laien vergeben, während der Diözesanrat nur noch zwei statt bisher zehn Delegierte entsendet. 454 Menschen bewarben sich für die 18 per Los zu vergebenden Plätze. Voraussetzung für die Bewerbung war lediglich, katholisch getauft und gefirmt zu sein. Die Vertretung der Verbände im Diözesanpastoralrat, darunter Jugend- und Frauenorganisationen, wird reduziert.
Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände im Erzbistum Köln (AGKV) kritisierte in einem offenen Brief die Reduzierung der Vertretung der katholischen Verbände, wie das Portal Kirche+Leben berichtete. Es sei unverständlich, dass mit der neuen Zusammensetzung auf die vielfältigen Erfahrungen der Verbände und ihrer demokratisch gewählten Vertreter verzichtet werde.
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Woelki begründete die Reform des Diözesanpastoralrats hingegen damit, die vielfältigen Perspektiven des Volkes Gottes im Erzbistum Köln einfließen zu lassen, wie es auf der Webseite des Bistums heißt. Zudem flössen Erfahrungen aus der Weltsynode von Papst Franziskus und aus zivilgesellschaftlichen Bürgerräten ein. Nach zehn Jahren sei es außerdem an der Zeit, das Gremium weiterzuentwickeln, zu verschlanken und die Beteiligung der Laien zu stärken.
Nach der Ansicht von Schüller sollte der Bischof dennoch ein Verfahren garantieren, durch das bereits im Vorfeld durch Prüfung geeignete Frauen und Männer ermittelt würden, die sich „durch festen Glauben, gute Sitten und Klugheit auszeichnen“, wie es im Codex stehe.
„Da sehen Sie auch, wie man eine Sache vor die Wand fahren kann. Das ist wirklich ein Trauerspiel im Erzbistum Köln“, so Schüller.