Kardinal Schönborn sieht „Widerspruch“ zwischen Weihnachtsstimmung und Sorgen der Welt

Kardinal Christoph Schönborn OP
screenshot / YouTube / Archdiocese of Vienna

Kardinal Christoph Schönborn OP hat darauf hingewiesen, dass ein „eigenartiger Widerspruch“ herrsche „zwischen der stimmungsvollen Atmosphäre unserer schön beleuchteten Weihnachtsmärkte und den Sorgen, wie es in unserer Welt weitergeht“.

In seiner wöchentlichen Kolumne für die österreichische Gratis-Tageszeitung Heute beschrieb der Wiener Erzbischof die bereits aufkommende Weihnachtsstimmung mit den Worten: „Seit Wochen schon sind überall die Adventsmärkte offen. Eigentlich fängt der Advent erst am Sonntag an. In vielen Haushalten wird am Adventkranz die erste Kerze angezündet, bis kurz vor Weihnachten die vierte brennt. Beliebt ist der Adventkalender. 24 Türchen, jeden Tag eines, vom 1. bis zum 24. Dezember.“

„Hinter allen diesen Bräuchen steht das Warten auf die Weihnacht, die Geburt Jesu im Stall von Betlehem, die ‚Stille Nacht‘, die ‚Heilige Nacht‘, wie es im Lied heißt“, fasste Schönborn zusammen.

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Auf der anderen Seite verwies er auf die Sorgen der Menschen: „Selbst wenn das Weihnachtsgeschäft gut gehen sollte, die vielen Insolvenzen geben zu denken. Wer wird die Kriegsparteien an den Verhandlungstisch bringen, damit das Blutvergießen ein Ende findet? Wann wird sich ein nachhaltiges Umgehen mit dem Klimawandel durchsetzen?“

„Wie wäre es, wenn wir uns wirklich auf Weihnachten besinnen wollten?“, schlug der Kardinal vor diesem Hintergrund vor. „Auf den neuen Anfang, zu dem Jesus alle Menschen einlädt? Auf seine Friedensbotschaft von Mitgefühl, Vergebung und Liebe!“

Schönborn ist seit 1995 Erzbischof von Wien und seit 1998 Kardinal. Als Vorsitzender war er von 1998 bis 2020 für die österreichische Bischofskonferenz zuständig. Für den 18. Januar 2025 lädt die Erzdiözese Wien „zu einem Gottesdienst in den Stephansdom ein, um am Ende eines fast 30-jährigen gemeinsamen Wegs zu feiern und zu danken“, wie es in einer Mitteilung vom Oktober hieß, obwohl das bereits seit mehreren Jahren vorliegende obligatorische Rücktrittsangebot noch nicht von Papst Franziskus angenommen wurde.