Redaktion - Montag, 2. Dezember 2024, 13:00 Uhr.
An der Spitze des Schweizer Nachrichtenportals kath.ch kommt es überraschend erneut zu einem Wechsel: Christian Maurer hört im Februar 2025, weniger als ein Jahr nach seinem Amtsantritt als Chefredakteur, wieder auf. Über einen Nachfolger ist noch nichts bekannt.
Bei kath.ch war am Freitag lediglich zu lesen: „Christian Maurer, Direktor und Chefredaktor von kath.ch, verlässt auf den 28. Februar 2025 das Katholische Medienzentrum. Der Vorstand bedauert den Entscheid sehr.“ Maurer gebe sein Amt „nach knapp einem Jahr auf eigenen Wunsch ab“.
Das Portal kath.ch ist Dienstleistung des Katholischen Medienzentrums, das wiederum im Auftrag der katholischen Kirche in der Schweiz, also letztlich in der Verantwortung der Bischöfe, handelt.
Maurer war ab April 2024 in Teilzeit für kath.ch tätig, ab August dann in Vollzeit. Er blickt auf eine lange berufliche Laufbahn von über 30 Jahren im Journalismus zurück.
Zu Beginn seiner Tätigkeit für kath.ch erklärte der Protestant in einem Schreiben an die Leser, alle Christen stünden „auf dem gleichen über 2.000-jährigen Fundament“.
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Die auf dem Fundament gebauten Häuser, so Maurer weiter, „mögen unterschiedlich aussehen. Das Leben, das die Räume füllt, sieht immer wieder verblüffend ähnlich aus. Darum finde ich mich in beiden Häusern gut zurecht.“
„Statt Differenzen zu betonen, setze ich auf das Verbindende“, führte Maurer aus. „Mit Offenheit, Respekt und Toleranz einander gegenüber.“
In der Berichterstattung werde man auf „Offenheit, Respekt und Toleranz“ setzen sowie auf „das, was jeden guten und ehrlichen Journalismus darüber hinaus ausmacht“, nämlich der Wahrheit verpflichtet und fair zu sein.
„Zu berichten gibt es ja unendlich viel aus dem vielfältigen kirchlichen Leben“, erläuterte Maurer damals. „An der Basis werden der Glaube und die Gemeinschaft gelebt. Hier sind die Menschen, die mit ihrem Wirken oder allein schon ihrem bloßen Dasein das Leben der Kirche ausmachen. Sie sind die Kirche im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils, das von Gott gerufene Volk. Sie geben einander Hoffnung und Halt.“
„Bei den kirchlichen Institutionen, ihren Prozessen und Protagonisten wird kath.ch weiterhin genau hinschauen, Fragen stellen und sich nicht scheuen, den Finger auf wunde Punkte zu legen“, stellte der Chefredaktor im April 2024 die Ambitionen des Portals klar. „Beim stotternden Gang im fortlaufenden Prozess der Synodalität, bei den Reformbestrebungen im Bereich der Seelsorge, bei der Rolle der Frau, dem Umgang mit Diversität. Die Missbrauchs-Skandale in der katholischen Kirche inklusive der nicht immer glücklichen Reaktionen auf immer wieder neue Enthüllungen werden leider ein Thema bleiben – und zwar so lange, bis der letzte Fall aufgearbeitet ist, auch zur Zufriedenheit der Opfer.“