Vatikanstadt - Sonntag, 8. Dezember 2024, 8:00 Uhr.
Papst Franziskus hat am 7. Dezember bei einem Konsistorium im Petersdom 21 neue Kardinäle für die katholische Kirche kreiert. Dabei ermutigte er sie, „dem Weg Jesu zu folgen“ und den Verlockungen von Prestige und Macht zu widerstehen.
Dank der neuen Kardinäle
Nach dem Einzug der neuen Kardinäle und der ersten Ansprache des Papstes richtete Kardinal Angelo Acerbi, ein 99-jähriger Italiener, einige Worte an ihn im Namen der neuen Kardinäle.
Acerbi verwies auf die „tiefe Dankbarkeit gegenüber dem Papst“ unter den neuen Kardinälen und auf „den aufrichtigen Wunsch, in kirchlicher Einheit zu dienen“. Er äußerte den Wunsch, „hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken und eine endlich befriedete Welt zu sehen“.
Der Kardinal brachte auch den Wunsch zum Ausdruck, „sich dem Gebet zum Herrn Jesus anzuschließen, dass aus seinem Herzen für uns alle Ströme lebendigen Wassers fließen mögen, die unsere Fähigkeit zu lieben und zu dienen stärken. Wir vertrauen uns vertrauensvoll der mütterlichen Fürsprache der Unbefleckten Empfängnis an“, deren Hochfest am 8. Dezember – in diesem Jahr wegen des Sonntags am 9. Dezember – gefeiert wird.
Ernennung der 21 neuen Kardinäle
Nach einem Moment des Gebets verkündete Papst Franziskus die Ernennung der 21 neuen Kardinäle.
Dann legten sie ihre Gelübde ab und beteten gemeinsam das Glaubensbekenntnis in lateinischer Sprache.
Daraufhin legte jeder von ihnen einen Akt des Gehorsams und der Treue gegenüber dem Papst ab: „Ich [Name], Kardinal der Heiligen Römischen Kirche, verspreche und schwöre, von jetzt an und für immer, solange ich lebe, Christus und seinem Evangelium treu zu sein, der Heiligen Römischen Apostolischen Kirche, dem seligen Petrus in der Person des Papstes Franziskus und seinen kanonisch gewählten Nachfolgern stets gehorsam zu sein; in Wort und Tat stets die Gemeinschaft mit der katholischen Kirche aufrechtzuerhalten; niemandem zu offenbaren, was mir im Geheimen anvertraut ist, noch bekannt zu machen, was der heiligen Kirche Schaden oder Unehre bringen könnte; die Aufgaben, zu denen ich in meinem Dienst an der Kirche berufen bin, mit Eifer und Treue gemäß den Normen des Rechts zu erfüllen.“
Nach dem Eid erhielt jeder der Kardinäle, die vor dem Papst knieten, den Kardinalshut, den Ring am Ringfinger der rechten Hand und die Ernennungsbulle. Mit diesen neuen Kardinälen besteht das Kardinalskollegium nun aus 253 Kardinälen, von denen 140 wahlberechtigt sind.
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Predigt von Papst Franziskus
Nach dem Vortrag jener Stelle des Markusevangeliums, an der Jesus mit den Jüngern geht und ihnen erklärt, was mit ihm bei seinem Tod und seiner Auferstehung geschehen wird, und in der Jakobus und Johannes ihn um einen Ehrenplatz an seiner Seite bitten, sprach der Papst eine Warnung aus: „Das kann auch uns passieren: dass wir unser Herz verlieren und uns von den Verlockungen des Prestiges, von der Verführung der Macht oder von einer allzu menschlichen Begeisterung für unseren Herrn blenden lassen.“
Aus diesem Grund, so der Papst weiter, „ist es wichtig, in uns selbst zu schauen, uns demütig vor Gott zu stellen und uns ehrlich zu fragen: Wohin geht mein Herz? Wohin geht mein Herz heute? In welche Richtung bewegt es sich? Vielleicht bin ich auf dem falschen Weg?“
Der Pontifex betonte, dass „dem Weg Jesu zu folgen bedeute „vor allem, zu ihm zurückzukehren und ihn wieder in den Mittelpunkt von allem zu stellen. Im geistlichen Leben, wie auch in der Pastoral, laufen wir manchmal Gefahr, uns auf das Überflüssige zu konzentrieren und das Wesentliche zu vergessen. Allzu oft treten Nebensächlichkeiten an die Stelle des Notwendigen, Äußerlichkeiten haben Vorrang vor dem, was wirklich wichtig ist, wir vertiefen uns in Aktivitäten, die wir für dringend halten, ohne jedoch zum Kern vorzudringen.“
„Und stattdessen müssen wir immer wieder zur Mitte zurückkehren, das Fundament zurückgewinnen, uns des Überflüssigen entledigen, um uns mit Christus zu bekleiden“, so Papst Franziskus weiter.
Franziskus betonte, das, was den Dienst der Kardinäle beseelen sollte, sei „das Risiko des Weges, die Freude an der Begegnung mit den anderen, die Sorge um die Schwächsten“. Die Mission der neuen Kardinäle bestehe darin, „Zeugen der Brüderlichkeit, Handwerker der Gemeinschaft und Baumeister der Einheit“ zu sein.
In einer „Gesellschaft, die vom Äußeren und der Suche nach den ersten Plätzen besessen ist“, ermutigte Papst Franziskus sie, gemeinsam den Weg Jesu „mit Demut, mit Staunen und mit Freude“ zu gehen.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.