Wie das Krippenspiel die Weihnachtsbotschaft illustriert

Krippenspiel
Bild von Myriams-Fotos auf Pixabay

Das Krippenspiel blickt auf eine jahrhundertealte Tradition zurück. Bereits im 10. Jahrhundert wurden an Altären erste Szenen der Weihnachtsgeschichte mit Maria, Josef und dem Jesuskind dargestellt.

In der Weihnachtsgeschichte wird die Geburt Jesu Christi als Menschwerdung Gottes verkündet. Sie erinnert daran, dass Gott aus Liebe zu den Menschen seinen Sohn gesandt hat, um die Welt von Sünde und Tod zu erlösen. Durch die Krippe von Bethlehem wird die Demut des allmächtigen Gottes sichtbar, der sich klein und arm macht, um den Menschen nahe zu sein.

Einen wichtigen Impuls erhielt das Krippenspiel durch den Heiligen Franz von Assisi, der 1223 im italienischen Greccio eine lebendige Darstellung der Weihnachtsgeschichte inszenierte. Mit Menschen und Tieren brachte er den Gläubigen das Geschehen der Heiligen Nacht auf eindrucksvolle Weise nahe.

Wie weit die Verehrung dieser Figuren in der Geschichte zurückreicht, zeigt das älteste bekannte Jesuskind der Welt im Schwäbischen Krippenmuseum in Mindelheim. Die um 1300 entstandene Darstellung ist ein unschätzbares Kulturgut.

Ursprünglich im Besitz der Dominikanerschwestern, später der Franziskanerschwestern von Leutkirch, wurde der Figur eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Der Legende nach sorgte sie dafür, dass im Kloster immer genügend Brot vorhanden war. Da sich die Jesuskind-Verehrung erst ab dem 15. Jahrhundert verbreitete, gilt diese Figur als Sensation.

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

Jesuskind-Figuren wie diese waren die Vorläufer der heutigen Krippen. Die Bildhauer jener Zeit legten großen Wert auf eine realistische Darstellung der Figuren der Weihnachtsgeschichte, was die Grundlage für die Entstehung der ersten Krippen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts schuf.

Im Mittelalter entwickelten sich die einfachen Darstellungen weiter. Bereits im 11. Jahrhundert entstand mit dem „Freisinger Magierspiel“ eines der ersten Dreikönigsspiele im deutschsprachigen Raum.

Mit der Gegenreformation ab 1519 gewannen die Krippen an Bedeutung. Der Jesuitenorden setzte sie gezielt als Predigtmittel ein, um die Bevölkerung besser zu erreichen.

Mehr in Deutschland - Österreich - Schweiz

Die Gegenreformation war eine Bewegung der katholischen Kirche im 16. und 17. Jahrhundert als Reaktion auf die Ausbreitung der protestantischen Reformation. Ziel war es, verlorene Gebiete wieder dem katholischen Glauben zuzuführen und die Einheit des Glaubens zu stärken.