Von Alexander Folz
Redaktion - Samstag, 28. Dezember 2024, 8:00 Uhr.
In der Weihnachtszeit hat das Licht in der christlichen Tradition eine tiefe Bedeutung. Es symbolisiert Hoffnung, Leben und die Geburt Jesu Christi, der als „Licht der Welt“ die Dunkelheit der in Sünde gefallenen Welt mit göttlicher Wahrheit erhellt.
„Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben“, heißt es entsprechend im Johannesevangelium. Dies bedeutet, dass Christus den Gläubigen den Weg zum ewigen Leben erleuchtet.
Im Advent steht das zunehmende Licht der Kerzen für die wachsende Erwartung der Ankunft Christi. Mit jeder Woche wird es heller, was die Vorfreude auf die Geburt des Erlösers und seine Rolle als Überwinder der Dunkelheit symbolisiert.
Zu den Symbolen der Weihnachtszeit gehört auch der Adventskranz. Seine Entstehung geht auf Johann Hinrich Wichern, einen evangelischen Theologen aus Hamburg, zurück. Um 1839 befestigte Wichern Kerzen an einem ausgedienten hölzernen Wagenrad, um den Kindern in seinem Heim, dem „Rauhen Haus“, das Warten auf Weihnachten greifbarer zu machen.
Der erste Adventskranz half den Kindern, die Tage bis Heiligabend zu zählen, und mit jeder brennenden Kerze wurde der Raum heller und wärmer. Die Kerzen symbolisierten das kommende Licht Christi, das kreisrunde Wagenrad die göttliche Ewigkeit, einen Kreis ohne Anfang und Ende.
Nach dem Ersten Weltkrieg verbreitete sich der Adventskranz zunehmend über die Konfessionsgrenzen hinweg. Im Jahr 1925 wurde er erstmals in einer katholischen Kirche in Köln aufgestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand der Kranz auch in der katholischen Tradition breite Akzeptanz und fügte sich harmonisch in das liturgische Brauchtum der Adventszeit ein.
Der Adventskranz mit seinen vier Kerzen repräsentiert die Adventssonntage und verkörpert Prophezeiung, Frieden, Freude und Liebe. Ergänzt wird diese Symbolik durch die immergrünen Tannenzweige, was Hoffnung und ewiges Leben darstellt.
Auch in anderen christlichen Traditionen spielt das Licht eine Rolle. In Polen symbolisiert beispielsweise eine Heiligabendkerze Hoffnung und Freude, während in Italien Kerzen als Zeichen von Segen und Schutz entzündet werden. In der griechisch-orthodoxen Kirche brennen hingegen Öllampen als Erinnerung an das Licht Christi.
Mehr in Deutschland - Österreich - Schweiz
Alexander Folz ist freier Journalist und Mitarbeiter bei CNA Deutsch mit den Schwerpunkten Glaube, Politik und Kultur. Er ist im Saarland aufgewachsen und studiert derzeit Wirtschaftswissenschaften an der Leibniz Universität Hannover. Sein besonderes Interesse gilt der katholischen Soziallehre, die er als Brücke zwischen Glaube und wirtschaftlicher Praxis versteht. Als engagiertes Mitglied einer katholischen Jugendbewegung widmet er sich auch Pro-Life-Initiativen. Darüber hinaus hat er für die Zeitschriften Lebensforum, Corrigenda und die katholische Wochenzeitung Die Tagespost geschrieben. Im Jahr 2024 nahm er an der Sommerakademie von EWTN in Rom teil.
