Redaktion - Sonntag, 12. Januar 2025, 9:00 Uhr.
Der Abt des Benediktinerklosters Plankstetten, Beda Maria Sonnenberg OSB, ist Vegetarier. Seine Gründe hat er in einem von der Diözese Eichstätt veröffentlichten Interview dargelegt.
Während der Corona-Krise habe er an einem Seminar zum Thema „Heilfasten“ teilgenommen. „Nach einer Woche des Fastens hatte sich bei mir der Vegetarismus einfach eingestellt. Es gab also keinen ideologischen Prozess dazu, keine gedanklichen Bewegungen, wie etwa die schöne Natur oder geh anständig mit den Tieren um, sondern es hat sich einfach so ergeben“, betonte Abt Beda.
Von den zehn Mönchen seiner Abtei seien vier Vegetarier.
Eigentlich schreibt die Regel des heiligen Benedikt, nach der nicht nur die Benediktiner, sondern auch die Zisterzienser und Trappisten leben, grundsätzlich einen fleischlosen Lebensstil vor.
Abt Beda erklärte: „Benedikt schreibt ‚Auf Fleisch vierfüßiger Tiere sollen alle verzichten, außer die ganz schwachen und kranken‘. Fleisch vierfüßiger Tiere, worunter die Benediktsregel Kleintiere wie Schafe und Ziegen und Großvieh wie Rinder und Schweine versteht, wird als Medikament betrachtet, das den Kranken vorbehalten ist. Daraus lässt sich erkennen, dass sich die Mönche gewöhnlich vegetarisch ernährten. Möglicherweise hat das mit der Entscheidung für einen einfachen Lebensstil zu tun. Fleisch war und ist teuer. Das Prinzip, arm, einfach und auch bescheiden zu leben, wird auch auf die Ernährung bezogen.“
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Faktisch ist in den meisten Klöstern heutzutage jedoch der regelmäßige Fleischkonsum eingekehrt. Nur wenige Gemeinschaften verzichten auch heute noch auf Fleisch, von besonderen Anlässen oder gesundheitlichen Gründen abgesehen.
Für ihn selbst, sagte Abt Beda, gelte: „Ich presse nicht meine Einstellung der Abtei und seinen Betrieben auf. Ich kann nicht hergehen und sagen, die ganze Einrichtung hat vegetarisch zu sein. Auch die Benediktsregel sieht das sehr differenziert. Ich kann solche Fragen immer nur für mich beantworten.“
Der Abt von Plankstetten sprach auch weitere Punkte an: „Entscheide ich mich für eine stärker nachhaltige Lebensweise, muss ich darüber nachdenken, wie ich Nachhaltigkeit auch in der Mobilität, in Lebensvollzügen, bei Kleidung und so weiter lebe.“
„Bei der Mobilität bin ich sehr vorsichtig geworden“, führte er aus. „Ich benutze das Auto nur noch, wenn es zwingend notwendig ist. Ich fahre eher mit der Bahn oder mit dem Fahrrad, wenn es geht. Ich bevorzuge, Kleidung zu kaufen, die länger hält und strapazierfähiger ist, die ich auch besser pflegen muss, als Produkte zu kaufen, diese einmal zu tragen und dann zu entsorgen.“