Von Alexander Folz
Redaktion - Dienstag, 14. Januar 2025, 7:00 Uhr.
In Hannover soll eine multireligiöse Gemeinde gegründet werden, berichtete der Evangelische Pressedienst. Katholiken, Protestanten, Muslime und auch Konfessionslose können Mitglieder dieser neuen Gemeinde werden.
Die Grundidee der multireligiösen Gemeinde ist es, eine kulturell bunte und religiös vielfältige Gemeinschaft zu bilden, in der die Mitglieder das Programm und die Angebote selbst bestimmen können. Dabei soll es auch um neue Formen von Spiritualität und Ritualen gehen. Ein Schwerpunkt des Gemeindelebens, so hieß es, werde sicherlich in Hilfsangeboten liegen – etwa für Menschen im Kirchenasyl.
Die Neugründung verstehe sich dabei nicht als Konkurrenz zu den bestehenden protestantischen Kirchengemeinden, sondern als neuartige Ergänzung, als sogenannte „Personalgemeinde“.
Nach Informationen der Dachstiftung Diakonie sucht die künftige Diakoniegemeinde Stephansstift dafür jetzt Mitgründer. Offizieller Start soll der 11. Mai sein. Das Stephansstift ist ein Zentrum sozialer Arbeit in Hannover. Es wurde 1869 als Ausbildungsstätte für protestantische Diakone gegründet.
Die multireligiöse Gemeinde ist nicht das erste Projekt dieser Art der dahinterstehenden Dachstiftung Diakonie. Im Sommer 2018 startete diese in Kooperation mit der muslimischen DITIB-Moschee in Gifhorn und der katholischen St. Altfrid-Gemeinde die muslimisch-christliche Kindertagesstätte „Abrahams Kinder“.
„Im Zentrum steht die Idee der religiösen Toleranz, die ein Mensch nicht früh genug in seinem Leben kennen lernen soll“, erklärte damals Martin Wrasmann, Pastoralreferent der katholischen Gemeinde St. Altfrid.
Das Brisante daran: DITIB wird vorgeworfen, unter direktem Einfluss der türkischen Regierung zu stehen und als „verlängerter Arm des türkischen Staates“ zu fungieren. Außerdem steht im Raum, dass DITIB die Abschottung statt die Integration der Muslime in die westliche Gesellschaft fördert.
Alexander Folz ist freier Journalist und Mitarbeiter bei CNA Deutsch mit den Schwerpunkten Glaube, Politik und Kultur. Er ist im Saarland aufgewachsen und studiert derzeit Wirtschaftswissenschaften an der Leibniz Universität Hannover. Sein besonderes Interesse gilt der katholischen Soziallehre, die er als Brücke zwischen Glaube und wirtschaftlicher Praxis versteht. Als engagiertes Mitglied einer katholischen Jugendbewegung widmet er sich auch Pro-Life-Initiativen. Darüber hinaus hat er für die Zeitschriften Lebensforum, Corrigenda und die katholische Wochenzeitung Die Tagespost geschrieben. Im Jahr 2024 nahm er an der Sommerakademie von EWTN in Rom teil.
