Vatikanstadt - Freitag, 24. Januar 2025, 11:00 Uhr.
In seiner Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel hat Papst Franziskus dazu aufgerufen, „die Kommunikation zu ‚entschärfen‘, sie von Aggressivität zu befreien“. Der sogenannte Mediensonntag wird in Deutschland am zweiten Sonntag im September begangen, ansonsten aber am Sonntag nach Christi Himmelfahrt. Papst Paul VI. hatte den Tag im Jahr 1967 eingeführt.
Papst Franziskus veröffentlichte seine Botschaft passend zum Jubiläum der Kommunikation und Medien, einer Veranstaltung im Rahmen des Heiligen Jahres 2025 vom heutigen Freitag bis zum Sonntag.
„Es führt nie zu guten Ergebnissen, die Wirklichkeit auf Slogans zu reduzieren“, mahnte der Pontifex am Freitag. „Wir alle sehen, wie – von den Fernseh-Talkshows bis hin zu den verbalen Kriegen in den sozialen Medien – das Paradigma des Konkurrenzdenkens, des Gegeneinanders, des Herrschafts- und Besitzstrebens und der Manipulation der öffentlichen Meinung die Oberhand zu gewinnen droht.“
Außerdem verurteilte Franziskus das, was „wir als ‚planmäßige Zerstreuung der Aufmerksamkeit‘ durch digitale Systeme bezeichnen könnten, die unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit verändern, indem sie von uns ein Profil nach der Logik des Marktes erstellen. So kommt es, dass wir – oft hilflos – einer Art Atomisierung der Interessen beiwohnen, was letztendlich die Seinsgrundlagen der Gemeinschaft untergräbt, nämlich die Fähigkeit, für das gemeinsame Wohl zusammenzuarbeiten, einander zuzuhören und die Beweggründe des jeweils anderen zu verstehen.“
Vor diesem Hintergrund rief der Papst die Journalisten und Kommunikatoren auf, „Hoffnung zu kommunizieren, und dazu eure Arbeit und eure Aufgabe neu vom Geist des Evangeliums inspirieren zu lassen“.
„Deshalb träume ich von einer Kommunikation, die es versteht, uns zu Weggefährten unserer vielen Brüder und Schwestern zu machen, um in solch aufgewühlten Zeiten wieder Hoffnung in ihnen zu entfachen“, so Franziskus. „Ich träume von einer Kommunikation, die das Herz ansprechen kann, die aber nicht die leidenschaftliche Reaktion der Verschlossenheit und des Zorns hervorruft, sondern eine Haltung der Offenheit und der Freundschaft; die selbst in den scheinbar verzweifeltsten Situationen den Blick auf die Schönheit und die Hoffnung lenken kann; die im Stande ist, Engagement, Einfühlungsvermögen und Interesse an den anderen zu wecken. Eine Kommunikation, die uns hilft, ‚die Würde jedes Menschen anzuerkennen und zusammen für unser gemeinsames Haus Sorge zu tragen‘.“
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„Ich träume von einer Kommunikation, die keine Illusionen oder Ängste verkauft, sondern in der Lage ist, Gründe der Hoffnung zu geben“, fuhr der Pontifex fort. „Ein guter Kommunikator sorgt dafür, dass diejenigen, die zuhören, lesen oder zuschauen, teilhaben können, nahe sein können, das Gute, das in ihnen steckt, finden und mit dieser Haltung an den erzählten Geschichten teilhaben können.“
Papst Franziskus ermutigte die Adressaten seiner Botschaft, „die vielen Geschichten des Guten, die zwischen den Zeilen der Nachrichten verborgen sind, zu entdecken und zu erzählen; die Goldgräber nachzuahmen, die unermüdlich den Sand auf der Suche nach einem winzigen Nugget durchsieben. Es ist schön, diese Samen der Hoffnung zu finden und sie bekannt zu machen. Das hilft der Welt, etwas weniger taub für den Schrei der Geringsten zu sein, etwas weniger gleichgültig, etwas weniger verschlossen. Wisst stets, die Funken des Guten zu finden, die es uns ermöglichen, zu hoffen.“
Am Ende seiner Botschaft listete Papst Franziskus „ein paar Hinweise“ auf, etwa die Aufforderung, gütig zu sein „und nie das Gesicht des anderen zu vergessen“.
„Nicht zuzulassen, dass instinktive Reaktionen eure Kommunikation leiten“, so der Papst weiter. „Eine Kommunikation zu praktizieren, die versucht, die Wunden unserer Menschheit zu heilen. […] Zeugen und Förderer einer nicht feindseligen Kommunikation zu sein, die eine Kultur der Fürsorge verbreitet, Brücken errichtet und die sichtbaren und unsichtbaren Mauern unserer Zeit durchdringt.“
„All dies könnt ihr und können wir mit Gottes Gnade tun, die wir in diesem Heiligen Jahr im Übermaß empfangen können“, schloss der Pontifex. „Dafür bete ich und segne einen jeden von euch und eure Arbeit.“