Redaktion - Dienstag, 4. Februar 2025, 15:30 Uhr.
Kardinal Reinhard Marx zufolge ist der am 2. Februar 1945 durch das nationalsozialistische Regime ermordete Alfred Delp „für Ordensleute ein wichtiger Wegbegleiter“. Der Erzbischof von München und Freising predigte am Sonntag anlässlich des 80. Jahrestags der Ermordung von Delp und beging gleichzeitig mit zahlreichen Ordensleuten den Welttag des geweihten Lebens.
Zwar habe das Regime die Asche von Delp in Berlin verstreut, damit man seiner nicht gedenken könne, sagte Marx, um dann zu betonen: „Aber es kam anders.“ Tatsächlich ist ein Seligsprechungsverfahren für Delp in Vorbereitung.
In seiner Predigt erläuterte der Kardinal, Jesus Christus habe sich in den Tod hineinbegeben, um die Mächte des Todes zu zerstören. Entsprechend gelte: „Den Teufel überwindet man nicht, indem man selber wie ein Teufel wird, wie manche denken – auch im politischen Feld.“
Der Teufel könne dadurch überwunden werden, „dass wir uns in Freiheit hingeben im Geist der Liebe“. In diesem Zusammenhang zitierte Marx aus dem Evangelium: „Wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Wer es um meinetwillen verliert, wird es retten.“
„Die wahre Freiheit findet ihr nicht, indem ihr euch mit Macht durchsetzt über andere, indem ihr andere unterwerft und herrscht über sie und ein Triumphgeheul anstimmt als Sieger über die Besiegten“, erklärte der Erzbischof von München und Freising.
Man dürfe den „Mächten des Todes, den Freislers, den Henkern dieser Welt“ die Deutung über den Tod nicht überlassen, forderte Marx und verwies damit auf Roland Freisler, der Delp zum Tode verurteilt hatte.
Alfred Delp habe „diesen Schreihälsen, diesen Mächtigen, die meinten, sie hätten das letzte Wort“, die Deutung nicht überlassen, stellte Marx klar und fügte hinzu, der Jesuit habe durch „seine innere Hingabe, seinen Akt der Freiheit“ letztlich „alles verändert“.