Vatikanstadt - Freitag, 4. April 2025, 7:00 Uhr.
Der Vatikan hat am Donnerstag ein historisches Dokument publiziert, um die Eröffnung des Konzils von Nizäa zu würdigen, das während des Pontifikats von Papst Sylvester I. im Jahr 325 einberufen worden war.
Die Internationale Theologische Kommission (ITK) veröffentlichte das ausführliche Dokument „Jesus Christus, Sohn Gottes, Erlöser: 1700. Jahrestag des Ökumenischen Konzils von Nizäa“, um die Bedeutung des ersten ökumenischen Konzils der Kirche hervorzuheben, das die Göttlichkeit Jesu Christi als Glaubensgrundsatz inmitten der Ausbreitung der arianischen Häresie verteidigte.
An der Arbeitsgruppe, die das Dokument verfasste, waren auch zwei Theologen aus dem deutschsprachigen Raum beteiligt, nämlich Marianne Schlosser aus Wien und der emeritierte Bonner Dogmatiker Karl-Heinz Menke.
„Dieser Jahrestag fällt in das Heilige Jahr, das unter dem Thema ‚Christus unsere Hoffnung‘ steht, und fällt mit dem gemeinsamen Osterfest der Christen im Osten und im Westen zusammen“, hieß es in der Pressemitteilung der ITK.
Die Kommission erklärte am Donnerstag, dass das nizänische Glaubensbekenntnis „im Herzen des Glaubens der Kirche steht“: „Es ist eine Quelle lebendigen Wassers, aus der wir auch heute schöpfen können, um in den Blick Jesu einzutreten und in ihm in den Blick, den Gott, der Vater, auf alle seine Kinder und die ganze Schöpfung hat.“
Die theologische Kommission des Vatikans betonte, das Dokument sei nicht nur eine historische Aufzeichnung oder ein „Text der akademischen Theologie“. Sie erklärte, die Veröffentlichung entspreche dem Wunsch von Papst Franziskus, die Geschwisterlichkeit unter den Christen zu fördern und die katholischen Gläubigen zu einer stärkeren Beteiligung in den Ortskirchen zu inspirieren.
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„In Nizäa wurden die Einheit und die Mission der Kirche zum ersten Mal auf universeller Ebene emblematisch zum Ausdruck gebracht (und von hier leitet sich auch die Bezeichnung als ökumenisches Konzil ab), und zwar durch die synodale Form des der Kirche eigenen ‚gemeinsamen Weges‘“, teilte die ITK am Donnerstag mit.
„Nizäa ist ein maßgeblicher Bezugspunkt und eine Inspiration für den synodalen Prozess, an dem die katholische Kirche heute beteiligt ist, in ihrer Verpflichtung, eine Umkehr und Reform zu leben, die durch das Prinzip der Beziehung und der Gegenseitigkeit für die Mission gekennzeichnet ist“, hieß es in der Pressemitteilung.
Als Antwort auf den Aufruf von Papst Franziskus, den Glauben an Jesus Christus in einer Welt zu verkünden, die von der „Tragödie des Krieges zusammen mit zahllosen Ängsten und Unsicherheiten“ geplagt ist, sagte die theologische Kommission, dass die Veröffentlichung anlässlich des Jahrestags des Konzils von Nizäa als dynamische Ressource für die christliche Evangelisierung genutzt werden kann.
„Das Dokument unterstreicht die Relevanz dieser Ressourcen für einen verantwortungsvollen und gemeinsamen Umgang mit dem epochalen Wandel, der sich weltweit auf Kultur und Gesellschaft auswirkt“, hieß es. „Der in Nizäa bekundete Glaube öffnet uns die Augen für die explosive und dauerhafte Neuheit des Kommens des Gottessohnes unter uns.“
Am 20. Mai soll an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom ein spezieller Studientag zum Dokument stattfinden, wie die ITK ankündigte.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.