Vatikanstadt - Donnerstag, 24. April 2025, 15:30 Uhr.
Der italienische Krankenpfleger Massimiliano Strappetti, der den alternden Papst Franziskus seit 2022 unentwegt betreute, gehörte zu den wenigen Menschen, die den Pontifex kurz vor seinem Tod am Ostermontag noch gesehen haben.
Bevor er im August 2022 zum persönlichen Pfleger von Papst Franziskus ernannt wurde, war Strappetti Pflegekoordinator in der Gesundheitsabteilung des Vatikans. Er begann seine Tätigkeit im Vatikan im Jahr 2002, nachdem er acht Jahre lang auf der Intensivstation der römischen Gemelli-Klinik gearbeitet hatte.
Strappettis Ernennung erfolgte kurz nachdem er Papst Franziskus auf einer schwierigen Reise nach Kanada vom 24. bis zum 30. Juli 2022 begleitet hatte. Das ganze Jahr 2022 hindurch hatte Franziskus mit Knieproblemen zu kämpfen.
Ab August 2022 war Strappetti bei fast allen öffentlichen Auftritten des Papstes an seiner Seite zu sehen, so auch bei den wöchentlichen Generalaudienzen und den sonntäglichen Angelus-Ansprachen sowie bei den päpstlichen Auslandsreisen.
Die letzten Worte und Grüße des Papstes waren Berichten zufolge an Strappetti gerichtet, jenen Mann, dem er während der zahlreichen Krankheiten und gesundheitlichen Notfälle, die er in den letzten Jahren seines Lebens durchmachen musste, vertraute.
„Danke, dass Sie mich zurück auf den Platz gebracht haben“, soll der Papst zu seinem Krankenpfleger gesagt haben. Stappetti, ein Ehemann und Vater, der für seine Großzügigkeit gegenüber anderen bekannt ist, brachte den Papst in einem Rollstuhl auf die Benediktionsloggia des Petersdoms, um am 20. April, dem Ostersonntag, zum letzten Mal den traditionellen Segen „Urbi et Orbi“ zu spenden.
Nach dem Segen wandte sich der Papst an Strappetti und fragte ihn: „Glauben Sie, dass ich es schaffe?“. Dann begab er sich auf den Petersplatz hinuter, um die 50.000 Menschen von seinem Papamobil aus zu begrüßen, berichtete Vatican News.
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Am nächsten Tag begann sich der Gesundheitszustand des Papstes gegen 5:30 Uhr zu verschlechtern. Eine Stunde später machte der Papst zu Strappetti eine „Geste des Abschieds mit der Hand“, bevor er nach einem Schlaganfall in seinem Bett in seiner Wohnung im Domus Sanctae Marthae ins Koma fiel, so Vatican News.
Strappetti begleitete den 88-jährigen Pontifex während seiner Erholungsphase im Vatikan eng und betreute ihn rund um die Uhr, nachdem er am 23. März nach 38 Tagen, die er mit einer schweren Atemwegserkrankung in der römischen Gemelli-Klinik verbrachte, entlassen worden war.
In einem Interview mit der italienischen Zeitung Corriere della Sera sagte Dr. Sergio Alfieri, Leiter des medizinischen Teams der Gemelli-Klinik, das den Papst betreute, dass sie in zwei kritischen Momenten, in denen sie entscheiden mussten, ob sie die Behandlung fortsetzen oder abbrechen sollten, die klare Anweisung des Papstes über Strappetti befolgten, „alles zu versuchen und nicht aufzugeben“.
Vor seiner engeren Zusammenarbeit mit dem Papst als persönlicher medizinischer Assistent gehörte Strappetti zu dem medizinischen Personal, das dem Papst im Sommer 2021 riet, sich wegen Problemen mit seinem Dickdarm untersuchen zu lassen. Am 4. Juli desselben Jahres unterzog er sich einer dreistündigen Operation, bei der ein Teil seines Dickdarms entfernt wurde.
Später im Laufe des Jahres 2021, nach der Darmoperation und dem elftägigen Krankenhausaufenthalt, lobte Papst Franziskus Strappetti in einem Interview mit dem spanischen Radiosender COPE als „einen Mann mit viel Erfahrung“, der „mein Leben gerettet hat“.
„Jetzt kann ich alles essen, was vorher mit den Divertikeln nicht möglich war. Ich kann alles essen. Ich habe immer noch die postoperativen Medikamente, weil das Gehirn registrieren muss, dass es 33 Zentimeter weniger Darm hat“, scherzte der Papst in dem Interview damals.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.