Spiegelt der Film „Konklave“ aus dem Jahr 2024 die Realität wider?

Film „Konklave“
Screenshot von YouTube

Mit dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag infolge eines Schlaganfalls richtet sich die Aufmerksamkeit der Welt auf den Vatikan – von 4.000 akkreditierten Journalisten war die Rede. In den kommenden Wochen wird das Konklave zusammentreten, um einen neuen Papst zu wählen. Passend dazu erschien Ende letzten Jahres der Film „Konklave“ – der jedoch aus katholischer Sicht erhebliche Bedenken aufwirft.

In dem von Edward Berger inszenierten Film wird die Wahl eines neuen Papstes nach dem Tod seines Vorgängers porträtiert. Die Hauptfigur ist der britische Kardinal Thomas Lawrence, der als Dekan des Kardinalskollegiums die Organisation des Konklaves übernimmt.

Mit der Zeit entwickelt sich die Handlung zu einem politischen Thriller, in dem Machtkämpfe zwischen verschiedenen Fraktionen innerhalb der Kirche im Mittelpunkt stehen. Dabei wird die konservative Fraktion durchgehend als rückständig und machthungrig dargestellt, während die liberalen Kräfte moralisch überlegen erscheinen.

Der US-amerikanische Bischof Robert Barron hatte den Kinofilm im sozialen Netzwerk X scharf kritisiert und von einem tendenziösen Werk gesprochen, das katholische Strukturen verzerrt darstelle. In dem seit November 2024 in deutschen Kinos laufenden Film werde die Kirchenhierarchie als „Brutstätte von Ehrgeiz, Korruption und verzweifeltem Egoismus“ dargestellt.

Barron verglich die Machart des Films mit einer Produktion, die von der „Redaktion der New York Times“ erstellt worden sei. Gleichzeitig warnte der Bischof die Gläubigen ausdrücklich vor dem Besuch des Films und riet, „so schnell wie möglich davor wegzulaufen“.

Besonders kontrovers ist die Schlusswendung des Films, bei der enthüllt wird, dass der neugewählte Papst, Kardinal Benitez, intersexuell ist, obwohl er äußerlich männliche Merkmale aufweist. Diese Offenbarung erfolgt, nachdem Benitez eine emotionale Rede hielt über Liebe, Mitgefühl und die Notwendigkeit für die Kirche, voranzuschreiten. Dies hatte die Kardinäle dazu bewegt, ihn zum Papst zu wählen.

Der Film „Konklave“ reduziert die Kirche auf eine politische Arena, in der Fraktionen wie Politiker im Parlament (und in Hinterzimmern) um Macht wetteifern. Die geistliche Dimension des Konklaves, bei dem die Kardinäle durch Gebet und Unterscheidung den Willen Gottes zu erkennen suchen, tritt völlig in den Hintergrund. Stattdessen wird suggeriert, die Kirche sei lediglich eine weitere fehlbare menschliche Institution, die dringend radikaler Veränderung bedürfe.

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