Papst Leo: „Nicht auf unsere Kräfte schauen“, sondern auf Barmherzigkeit des Herrn

Papst Leo am 25. Mai 2025
screenshot / Vatican Media

Zum ersten Mal hat Papst Leo XIV. am Sonntagmittag das Regina caeli vom berühmten Fenster der Papstwohnung im Apostolischen Palast aus gesungen. An den beiden anderen Sonntagen nach seiner Wahl am 8. Mai befand er sich auf der Benediktionsloggia des Petersdoms bzw. auf dem Petersplatz nach der Messe zu seiner Amtseinführung. Medienberichten zufolge wird Leo in den Apostolischen Palast ziehen und nicht, wie Papst Franziskus, im vatikanischen Hotel wohnen.

In seiner Ansprache am Sonntag bat der Pontifex die Gläubigen zunächst, „mich mit eurem Gebet und eurer Nähe zu unterstützen“.

„In allem, wozu der Herr uns beruft, auf unserem Lebensweg wie auch auf unserem Glaubensweg, fühlen wir uns bisweilen unzulänglich“, erklärte Papst Leo. „Doch gerade das Evangelium des heutigen Sonntags (vgl. Joh 14,23–29) sagt uns, dass wir nicht auf unsere Kräfte schauen sollen, sondern auf die Barmherzigkeit des Herrn, der uns erwählt hat, in der Gewissheit, dass der Heilige Geist uns leitet und uns alles lehrt.“

„Wenn wir nämlich in seiner Liebe bleiben, nimmt er selbst Wohnung in uns, unser Leben wird zum Tempel Gottes, und diese Liebe erleuchtet uns, sie schafft sich Raum in unserem Denken und in unseren Entscheidungen, bis sie sich auch zu den anderen ausweitet und alle Situationen unseres Lebens erleuchtet“, so Leo XIV.

Dieses Wohnen Gottes im Menschen sei „das Geschenk des Heiligen Geistes, der uns bei der Hand nimmt und uns auch im Alltag die Gegenwart und die Nähe Gottes erfahren lässt, indem er uns zu seiner Wohnstatt macht.“

„Es ist schön, dass, wenn wir auf unsere Berufung blicken – auf die uns anvertrauten Dinge und Menschen, auf die Verpflichtungen, die wir erfüllen, auf unseren Dienst in der Kirche – ein jeder von uns zuversichtlich sagen kann: Auch wenn ich schwach bin, schämt sich der Herr meines Menschseins nicht, sondern er kommt, um in mir Wohnung zu nehmen“, betonte der Papst. „Er begleitet mich mit seinem Heiligen Geist, er erleuchtet mich und macht mich zu einem Werkzeug seiner Liebe für die anderen, für die Gesellschaft, für die Welt.“

„Liebe Brüder und Schwestern, lasst uns auf der Grundlage dieses Versprechens in der Freude des Glaubens wandeln und so ein heiliger Tempel Gottes sein“, ermutigte Papst Leo die Gläubigen. „Bemühen wir uns, seine Liebe überall hinzubringen, eingedenk dessen, dass jede Schwester und jeder Bruder eine Wohnung Gottes ist und dass sich seine Gegenwart besonders in den Kleinen, den Armen und den Leidenden offenbart und von uns verlangt, aufmerksame und mitfühlende Christen zu sein.“

Am späten Nachmittag wird sich der Pontifex in die Lateranbasilika begeben, die eigentliche Bischofskirche des Papstes, um sie in Besitz zu nehmen und dort eine Messe zu feiern. Im Anschluss steht ein Besuch in der Basilika Santa Maria Maggiore auf dem Programm, einschließlich eines Gebets vor der berühmten Marienikone Salus Populi Romani, neben der Papst Franziskus bestattet ist.

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