Redaktion - Freitag, 30. Mai 2025, 9:00 Uhr.
Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) hat angesichts des dramatischen Gletschersturzes, der das Dorf Blatten im Kanton Wallis verschüttet hat, ihre Solidarität mit allen Betroffenen bekundet. In Blatten lebten auf 1.500 Metern Höhe etwa 300 Menschen, die allerdings schon mehrere Tage zuvor evakuiert worden waren.
Die SBK schloss sich den Worten des Bischof von Sitten, Jean-Marie Lovey CRM, an, zu dessen Diözese Blatten gehört: „Was Euch widerfährt, ist schrecklich! Gemeinsam mit allen Einwohnern des Wallis und vielen Menschen darüber hinaus, blicke ich mit gebrochenem Herzen auf Euer Dorf. Ich weine um Blatten. Meine Augen und mein Herz blicken weiter als der Gletscher, über die Berge hinaus, höher als der Himmel. Durch das Gebet für euch und mit euch möchte ich das Herz Gottes erreichen.“
Laut SRF waren am Mittwochvormittag mehrere Lawinen vom Birchgletscher abgegangen, erreichten aber Blatten noch nicht. „Ungefähr gegen 15:30 Uhr stürzt ein grosser Teil des Birchgletschers zusammen mit großen Mengen an Gesteinsschutt ins Tal“, berichtete SRF. „Eis- und Geröllmassen gelangen ins Dorf Blatten und verursachen für kurze Zeit einen Stromausfall.“
Ferner hieß es: „Etwa eine halbe Stunde später erreichen die Schuttmassen das Dorf Blatten. Gemäss dem Führungsstab ist die Lage ‚sehr schlimm‘, er schreibt auf der Gemeindeapp: ‚Ein grosser Teil des Dorfes ist betroffen.‘“
Die Tagesschau berichtete: „Einsätze im Katastrophengebiet sind aus Sicherheitsgründen derzeit nicht möglich, sagt Christian Studer von der Walliser Naturgefahren-Behörde. Bei Erkundungsflügen am Tag nach dem großen Berg- und Gletschersturz habe sich gezeigt, dass weiterhin vom Gebiet Kleines Nesthorn-Birchgletscher Material herunterstürzen kann.“
„Die Geröllmassen, die das Gelände auf einer Länge von zwei Kilometern und Dutzende Meter hoch in eine Mondlandschaft verwandelt haben, haben auch eine Art Staudamm im Fluss Lonza gebildet“, so die Tagesschau. „Ein immer größer werdender See ist entstanden – mit stetig steigendem Pegelstand.“ Dieser See werde bald überlaufen.
Bischof Lovey erklärte, direkt an die Betroffenen gewandt: „Ich versichere euch der Solidarität der Gläubigen und Betenden unseres Bistums und auch meiner persönlichen Nähe in diesen schweren Tagen. Ihr wisst, dass der Glaube eine Kraft ist, die es ermöglicht, über eine solche Katastrophe hinaus weiterzuleben. Er hat schon Euren Vorfahren geholfen, viele Prüfungen zu bestehen. Es sind die Berge und der Gletscher, die zusammengebrochen sind, nicht Euer Glaube und schon gar nicht die Gegenwart Gottes an Eurer Seite!“
„Ich bete, wir alle beten gemeinsam, dass unser Vater im Himmel euch in dieser schweren Zeit Kraft gebe so wie er uns das tägliche Brot gibt“, fügte Lovey hinzu.