Redaktion - Sonntag, 22. Juni 2025, 8:00 Uhr.
Der Passauer Bischof Stefan Oster SDB hat das an diesem langen Wochenende in Köln stattfindende Glaubensfestival „kommt und seht“ gelobt. Es gehe dabei „um die Mitte unseres Glaubens“, da sich „alles um die Eucharistie“ drehe, „um die Gegenwart des Herrn“. Oster ist selbst einer der Redner bei der Veranstaltung.
„Wir spüren in diesen Zeiten der Säkularisierung und Entkonfessionalisierung, dass wir immer wieder einen Fokus auf diese Mitte brauchen“, sagte Oster am Freitag dem Kölner Domradio. „Das hat auch etwas mit innerer Umkehr und innerer Bekehrung zu tun.“
„In mir gibt es auch die Neigung, nicht zu beten oder bei der Anbetung davonzulaufen“, räumte der Bischof ein, der sich wie der Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, nicht am deutschen Synodalen Weg beteiligt, nachdem der Vatikan mehrfach gemahnt hatte. „Ich weiß aber auch aus meiner Gebetspraxis, dass es dieses Aushalten vor Gott ist, das mich eigentlich trägt.“
Konkret empfahl Oster, im Gebet zu bleiben, „auch wenn man keine Lust dazu hat. Treue ist hier ein ganz wichtiger Punkt. Ich weiß auch von mir selbst, dass ich mich mit dieser Treue im Gebet schwertue. Aber jeden Tag ein paar Minuten in Stille vor Gott zu sein, sich von ihm anschauen zu lassen, sich bewusst zu machen, dass man unter dem liebenden Blick Gottes steht – das ist wichtig.“
„Eine Zeit von zehn oder 15 Minuten ist wirklich nicht viel, aber ich möchte wetten, dass dadurch die Beziehung zu Gott stark wächst“, betonte er. „Das ist im Grunde die wichtigste Beziehung unseres Lebens.“
Zur Veranstaltung „kommt und seht“ selbst, die an Fronleichnam begann und am Sonntag zu Ende geht, sagte Oster, er sei „überrascht, dass man eine solche Veranstaltung hier machen kann. Ich kenne das zwar aus Amerika, aber es beeindruckt mich doch. Ich nehme wahr, dass es hier in Köln Menschen gibt, die auch schon bei uns in Passau zum Adoratio-Kongress waren. In bestimmten Kreisen und Bewegungen in der Kirche trifft man sich oft wieder.“
„Ich würde mich freuen, wenn sich ‚kommt und seht‘ etabliert“, hielt der Bischof von Passau fest. „Das Glaubensfest findet im Kontext von Fronleichnam statt. Köln hat das Pfund, dass es hier die erste Fronleichnamsprozession überhaupt gab. Wir gehen mit dem, was für uns das Kostbarste ist, auf die Straße und helfen Menschen, diesen Schatz zu entdecken. Das ist wunderbar.“