Redaktion - Montag, 23. Juni 2025, 11:00 Uhr.
Der US-amerikanische Erzbischof von Denver, Samuel Aquila, hat das Glaubensfestival „kommt & seht“ gewürdigt, das am langen Wochenende von Fronleichnam in Köln stattfand. „Ich sehe hier ein wirkliches Verlangen der Menschen, Christus zu begegnen“, sagte der Erzbischof, der zu den Rednern bei der Veranstaltung gehörte.
Gegenüber dem Kölner Domradio führte Aquila am Wochenende aus, er wolle den Gläubigen zu verstehen helfen, „dass sie in der Eucharistie die Liebe des auferstandenen Herren entdecken können. All das liegt begründet in den Lehren von Jesus Christus persönlich.“
Die Veranstalter des Glaubensfestivals kündigten auf ihrer Internetseite im Vorfeld an: „Unsere Sehnsucht ist es, eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen, in der viele Menschen Jesus in der Eucharistie begegnen können. Neben stimmungsvollen Gebetszeiten, die unter die Haut gehen, wird es jede Menge spannende Impact Sessions geben.“
Aquila räumte derweil ein: „Ich sehe durchaus, dass der Glaube an die Eucharistie schwächeln kann. Das sehe ich hier wie ebenso bei einigen Katholiken in den USA. Es gibt einige, die das nur als Zeichen oder Symbol betrachten.“
„Der große Wunsch von uns als Bischöfen in Amerika ist die Menschen dabei zu unterstützen, diese Liebe zu Christus zu entdecken, seinem Wort zu vertrauen – und sie dann wieder zu diesem Wort aus dem Johannesevangelium zu führen, dass die Eucharistie die wahre Präsenz Christi bedeutet“, so der Erzbischof.
Das Glaubensfestival „kommt & seht“ sei ein „großer Schritt“ in die Richtung, „die wahre Bedeutung der Eucharistie zu verstehen. Das sehen wir in den Workshops und Vorträgen. Wie können wir unser Herz für Jesus öffnen, nicht nur unseren Verstand? Darum geht es.“
Aquila gehört zu den deutlichsten Kritikern des deutschen Synodalen Wegs mit seinen Bestrebungen, die überlieferte Lehre der Kirche teils drastisch zu ändern. Im Mai 2022 schrieb er etwa: „Der Synodale Weg befasst sich nicht einfach mit ‚strukturellen‘ Anliegen. Er stellt das Glaubensgut in Frage und verwirft es in einigen Fällen. Die Dokumente des Synodalen Wegs können nicht anders gelesen werden, als dass sie die ernsthaftesten Fragen über das Wesen und die verbindliche Autorität der göttlichen Offenbarung, das Wesen und die Wirksamkeit der Sakramente sowie die Wahrheit der katholischen Lehre über menschliche Liebe und Sexualität aufwerfen.“
Kardinal Rainer Maria Woelki, der Erzbischof von Köln und Initiator von „kommt & seht“, ist aus dem Synodalen Weg ausgestiegen, nachdem er selbst von Beginn an deutliche Kritik geübt hatte und auch von den zuständigen vatikanischen Stellen mehrfache Ermahnungen erfolgt waren. Neben Woelki waren auch zwei weitere Aussteiger aus dem Synodalen Weg in Köln zu Gast, nämlich der vor wenigen Tagen zurückgetretene bisherige Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke OSB sowie Bischof Stefan Oster SDB von Passau. Der vierte Bischof, der nicht länger am Synodalen Weg teilnimmt, ist Rudolf Voderholzer von Regensburg, der allerdings nicht in Köln war.