Von Alexander Folz
Osnabrück - Dienstag, 24. Juni 2025, 16:00 Uhr.
Ein katholisches Gotteshaus wurde am Sonntagabend kurzfristig zum Konzerthaus: Als ein schweres Gewitter das Open-Air-Konzert des Popmusikers Bosse in Osnabrück unterbrach, suchten rund 1.800 Besucher Schutz im Dom St. Peter.
Während der etwa 45-minütigen Unterbrechung nutzten Anwesende ihre Handys, um Musik über die Audioanlage des Doms zu übertragen. Es wurde gesungen und geklatscht, wie in einem Bericht des NDR zu sehen ist. Das Bistum selbst sprach anschließend von „himmlischer Stimmung“.
Gegenüber CNA Deutsch erklärte das Bistum außerdem, dass sich die Besucher „im Dom respektvoll und angemessen verhalten“ hätten. Aufgrund des Unwetters sei es nötig gewesen, den Besuchern des Konzerts einen Schutzraum zu gewähren: „Die Menschen waren also nicht in einem gottesdienstlichen Rahmen im Dom“, so das Bistum weiter.
Spontane Hilfe des Weihbischofs
Der Auftritt auf dem Domplatz musste nach nur drei Liedern unterbrochen werden, da der Deutsche Wetterdienst eine Gewitterwarnung herausgegeben hatte. Weihbischof Johannes Wübbe öffnete kurzerhand die Türen des Gotteshauses für die Konzertbesucher.
Bereits am Nachmittag hatten die Veranstalter mit dem Bistum abgesprochen, dass die Kirche bei Unwetter geöffnet werden könne. Wübbe kam persönlich vorbei, um nach den Konzertbesuchern zu schauen, und erklärte laut Bild-Zeitung: „Wo wir helfen können, da helfen wir“. Das Gotteshaus war so voll wie sonst nur zu Weihnachten.
Das Bistum resümierte später: „Im Dom war himmlische Stimmung.“ Popmusiker Bosse selbst zeigte sich beeindruckt von der Gastfreundschaft und kommentierte: „Wie entspannt kann man sein, dass man dann so einen Pfarrer hat, der noch ein paar Songs abspielt.“
Alexander Folz ist freier Journalist und Mitarbeiter bei CNA Deutsch mit den Schwerpunkten Glaube, Politik und Kultur. Er ist im Saarland aufgewachsen und studiert derzeit Wirtschaftswissenschaften an der Leibniz Universität Hannover. Sein besonderes Interesse gilt der katholischen Soziallehre, die er als Brücke zwischen Glaube und wirtschaftlicher Praxis versteht. Als engagiertes Mitglied einer katholischen Jugendbewegung widmet er sich auch Pro-Life-Initiativen. Darüber hinaus hat er für die Zeitschriften Lebensforum, Corrigenda und die katholische Wochenzeitung Die Tagespost geschrieben. Im Jahr 2024 nahm er an der Sommerakademie von EWTN in Rom teil.
