Redaktion - Freitag, 4. Juli 2025, 13:00 Uhr.
Mit einem Bibelzitat bringt der querschnittsgelähmte Schauspieler und Bestsellerautor Samuel Koch die geistliche Erfahrung seiner Lebensgeschichte auf den Punkt: „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“
Der 37-Jährige, der seit einem Unfall in der Fernsehsendung „Wetten, dass..?“ im Jahr 2010 querschnittsgelähmt ist, wird am 30. Juli auf Einladung des Bonifatiuswerkes beim Liborifest in Paderborn zu Gast sein. Auf die Frage des Bonifatiuswerks im Vorfeld, ob sich sein Glaube durch das traumatische Ereignis verändert habe, antwortete Koch: „Ich würde nicht sagen neu, auch nicht direkt anders, aber intensiver.“
Wenn man davon ausgehe, dass sich ohnehin ständig alles verändere, dann habe sich auch sein Glaube gewandelt. Den kindlichen Gedanken, „Gott wird schon auf uns aufpassen und schauen, dass alles gut geht“, habe er abgelegt. Vielmehr habe er nach dem „Crash“ erkennen müssen, „dass es Wichtigeres gibt oder geben muss als körperliche Unversehrtheit“. Dadurch habe sich sein Glaube „nachhaltig intensiviert“.
Im Gespräch über seine Glaubenspraxis betonte Koch die zentrale Rolle der Gemeinschaft, die für ihn nicht beliebig ist: „Ich halte die Gemeinschaft schon für elementar wichtig, dass nicht jeder seine eigene Suppe kocht.“
Dennoch lege er ebenso großen Wert auf persönliche Formen der Spiritualität. „Das individuelle, persönliche Gebet, das Stillwerden“ sei ihm bedeutsam. Dabei gehe es nicht um Bitten allein: „Es geht darum, auch einfach zu hören, ein hörendes Gebet zuzulassen.“ Wertvoll ist für Koch der Austausch mit Freunden, „die meinen Glauben teilen“.
Seine Kraft finde er vor allem in der Stille, sagte er: „Es sind die stillen Momente, die ich grundsätzlich versuche, täglich einzurichten.“ Einmal im Jahr nehme er sich bewusst eine Auszeit zur inneren Sammlung.
In dieser Zeit gehe es darum, „mich innerlich zu orientieren, zu sortieren, zu fragen und zu überprüfen, ob ich auf dem Weg bin und nicht nur versuche, selbstsüchtigen Wünschen nachzujagen“. Dabei stelle er sich auch die Frage: „Was kann ich dem Leben bieten?“