Redaktion - Samstag, 4. Oktober 2025, 10:00 Uhr.
Das berühmte Benediktinerkloster Maria Laach in der Eifel hat nach vielen Jahren seit Freitag wieder einen Abt. Zuletzt hatte dem Kloster im Jahr 2014 ein Abt vorgestanden. Benedikt Müntnich OSB, der zwölf Jahre lang im Amt war, wurde damals indes nicht erneut gewählt.
Die Abtei Maria Laach teilte am Freitag mit: „Eine neue Führungsspitze soll die Zukunft der Benediktinerabtei Maria Laach sichern: Pater Dr. Mauritius Wilde (OSB) ist neuer Abt des im Jahre 1093 gegründeten Klosters, das auch künftig ein lebendiges Zentrum christlicher Spiritualität bleiben soll – zugleich attraktives Tourismus-Ziel.“
„Diese Personalentscheidung ist am Freitag (3. Oktober) in Rom bekannt gegeben worden – von der für Ordensleute und die Orden zuständigen Zentralbehörde des Vatikan (‚Ordensdikasterium‘)“, hieß es weiter. „Zugleich entschied das Ordensdikasterium in Rom, dass der neue Abt von Maria Laach durch Pater Maximilian Krenn (OSB) unterstützt wird. Der 56jährige Krenn, der aus Wien stammt, ist künftig Prior in Maria Laach.“
Nachdem Abt Benedikt im Jahr 2014 nicht wiedergewählt wurde, waren nacheinander verschiedene Mönche jeweils Prior-Administrator, aber eben nicht Abt. Eine im Jahr 2019 begonnene Abtswahl wurde nie abgeschlossen.
Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) meldete zu dem Zeitpunkt: „Warum kein neuer Abt gewählt wurde, teilten die Mönche nicht mit. Dem Vernehmen nach ist die zukünftige Ausrichtung der Abtei umstritten. Ungeklärt ist, ob sich das Kloster weiter öffnen soll, etwa für Touristen und Veranstaltungen – oder ob sich die Gemeinschaft wieder stärker auf das zurückgezogene klösterliche Leben konzentrieren will.“
Diese beiden Tendenzen – Öffnung für Tourismus oder zurückgezogenes klösterliches Leben – schien die Abtei in der Mitteilung am Freitag anzusprechen, als es hieß, dass das Kloster „auch künftig ein lebendiges Zentrum christlicher Spiritualität bleiben soll – zugleich attraktives Tourismus-Ziel“.
Nach elf Jahren brechen nun womöglich ruhigere Zeiten für die Benediktiner in Maria Laach an. Das Kloster selbst geht zurück auf das Ende des 11. Jahrhunderts, es wurde aber im Jahr 1802 durch die Säkularisation aufgehoben. Erst 1892 erfolgte die Wiederbesiedlung. Maria Laach war berühmt für seine Rolle in der Liturgischen Bewegung in den Jahrzehnten vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Der spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) lebte zu Beginn des nationalsozialistischen Regimes rund ein Jahr im Kloster.




