Redaktion - Montag, 6. Oktober 2025, 14:30 Uhr.
Bei der größten Lebensschutz-Veranstaltung Österreichs in Wien versammelten sich am vergangenen Samstag rund 3.000 Menschen. Der überkonfessionelle „Marsch fürs Leben“ begann um 13:30 Uhr mit einem Bühnenprogramm am Karlsplatz. Von dort aus führte die Route über die für den Autoverkehr gesperrte Wiener Ringstraße zum Heldenplatz.
„Die Forderung des Marsch fürs Leben und der Lebensschutzbewegung sind klar und konstruktiv: Lasst uns gemeinsam alles tun, damit Kinder, Mütter und Väter bestmöglich geschützt und unterstützt sind und so die Tragödie der Abtreibung beenden“, sagte Anna Kostmann, die Sprecherin des Marsches.
Begleitet von einem starken Polizeiaufgebot verlief die Demonstration friedlich und ohne größere Zwischenfälle. Die Teilnehmer zogen mit Rufen wie „Liebe sie beide“ – bezogen auf Mütter und Kinder – sowie „Wien ist pro life“ durch die Wiener Innenstadt.
Geprägt war die seit 2006 jährlich stattfindende Demonstration von rosa Luftballons, fröhlicher Musik und der Beteiligung vor allem von Jugendlichen und Familien, wie die Vereinsvorsitzende Felicitas Trachter bilanzierte.
Zu den prominenten Teilnehmern zählten die ÖVP-Politikerin Caroline Hungerländer und der niederösterreichische FPÖ-Politiker Hubert Keyl, die beide auch als Redner auftraten. Darüber hinaus nahmen mehrere katholische Bischöfe teil, darunter Klaus Küng, Stephan Turnovsky und Franz Scharl.
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Ein Zwischenfall überschattete jedoch den Vormittag der Veranstaltung, als vor Beginn der Demonstration in der Wiener Karlskirche eine katholische Messe für das ungeborene Leben stattfabd.
Nach dem Gottesdienst entdeckten Kirchgänger zwei herrenlose Handtaschen, wie das Portal VOL.AT berichtete. Eine davon gab ein tickendes Geräusch von sich, die andere blinkte. Die alarmierte Polizei rief das Sprengstoffkommando und die Cobra-Spezialeinheit hinzu, die jedoch schnell Entwarnung geben konnten: Es handelte sich um Bombenattrappen mit Weckern.
Laut den Ermittlern wurden die Gegenstände gezielt platziert, um Panik zu verbreiten und die Demonstration zu stören.
Hintergrund der Veranstaltung war die aktuelle politische Debatte über eine mögliche weitere Liberalisierung der Abtreibungsgesetze in Österreich. Die seit 1974 geltende rechtliche Grundlage ist die sogenannte Fristenregelung. Diese stellt vorgeburtliche Kindstötungen in den ersten drei Monaten nach Beginn der Schwangerschaft und nach ärztlicher Beratung straffrei.
In Österreich gibt es keine amtlichen Erhebungen zu Abtreibungszahlen, da Abtreibungen weder meldepflichtig sind noch durch die Sozialversicherung abgedeckt werden. Experten schätzen die Zahl der Abtreibungen pro Jahr auf Basis von Erfahrungen und vereinzelten Klinikstatistiken auf 30.000 bis 40.000.





