Papst Leo: Allerseelen ist „ein Tag, der die menschliche Erinnerung herausfordert“

Papst Leo XIV.
Daniel Ibáñez / EWTN News

Papst Leo XIV. hat am Sonntagmittag erklärt, Allerseelen sei „ein Tag, der die menschliche Erinnerung herausfordert“. Die Kirche begeht am 2. November jeweils das Gedächtnis Allerseelen, um in besonderer Weise für die Verstorbenen – die Armen Seelen im Fegefeuer – zu beten.

„Die Sorge Gottes, niemanden zugrunde gehen zu lassen, kennen wir aus unserem eigenen Inneren, wenn der Tod uns eine Stimme, ein Gesicht, eine ganze Welt für immer zu nehmen scheint“, sagte der Pontifex beim Angelusgebet. „Jeder Mensch ist in der Tat eine ganze Welt.“

„Ohne die Erinnerung an Jesus – an sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung – ist der unermessliche Schatz eines jeden Lebens dem Vergessen preisgegeben“, so Leo. „In der lebendigen Erinnerung Jesu hingegen erscheinen selbst diejenigen, an die sich niemand mehr erinnert, und auch diejenigen, die die Geschichte scheinbar vergessen hat, in ihrer unendlichen Würde.“

Damit gelte: „Jesus, der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist nun der Eckstein (vgl. Apg 4,11). Das ist die Osterbotschaft. Deshalb gedenken die Christen schon immer in jeder Eucharistiefeier der Verstorbenen und bitten auch heute noch darum, dass ihre lieben Verstorbenen im eucharistischen Hochgebet erwähnt werden. Aus dieser Botschaft erwächst die Hoffnung, dass niemand zugrunde gehen wird.“

Traditionell – und bis heute – besuchen viele Gläubige zu Allerseelen einen Friedhof, um für die Verstorbenen zu beten, häufig auch für die dort begrabenen engsten Verwandten. Rund um Allerseelen (an den ersten acht Tagen im November) gewährt die Kirche auch täglich einen vollkommenen Ablass, der einer verstorbenen Person gewidmet wird.

Papst Leo sagte: „Möge der Besuch auf dem Friedhof, wo Stille die Hektik des Alltags unterbricht, daher für uns alle eine Einladung zum Erinnern und Warten sein.“

Im Glaubensbekenntnis heiße es: „Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt.“ Vor diesem Hintergrund mahnte der Papst, „der Zukunft“ zu gedenken. „Wir sind nicht in der Vergangenheit eingeschlossen, in den Tränen der Nostalgie. Wir sind auch nicht in der Gegenwart gefangen, wie in einem Grab.“

„Möge die vertraute Stimme Jesu uns erreichen, möge sie alle erreichen, denn sie ist die einzige Stimme, die aus der Zukunft kommt“, wünschte Papst Leo. „Sie ruft uns beim Namen, sie bereitet uns einen Platz, sie befreit uns von dem Gefühl der Ohnmacht, mit dem wir Gefahr laufen, das Leben aufzugeben. Maria, die Frau des Karsamstags, lehre uns, weiter zu hoffen.“

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