Neue Bundesvorsitzende spricht demografische Herausforderungen für Kolpingwerk an

Klaudia Rudersdorf
screenshot / YouTube / Kolpingwerk Deutschland

Die neue Bundesvorsitzende des Kolpingwerks, Klaudia Rudersdorf, hat erklärt, „dass Kolping auf der liberalen Seite steht“. Gegenüber dem Kölner Domradio sprach sie am Montag auch die demografischen Herausforderungen für den katholischen Sozialverband an.

„Wir haben uns im Synodalen Weg immer für Offenheit und für den Blick nach vorne ausgesprochen“, so Rudersdorf. „Natürlich gibt es auch konservative Mitglieder. Aber unser Verband lebt vom Gespräch und vom Austausch von Argumenten. Insgesamt sind wir eher progressiv unterwegs.“

Zur demografischen Lage sagte sie, das Kolpingwerk werde, wie auch die Gesellschaft allgemein, „älter und kleiner“. Es gebe aber Unterschiede im Land: „Im Süden haben wir viele große und junge Kolpingsfamilien, in denen Mittdreißiger Vorstände stellen und wir jedes Jahr neue Mitglieder gewinnen.“ In den Großstädten hingegen sehe es anders aus, denn dort „sind wir ein sehr alter Verband und wir werden uns von vielen verabschieden müssen“.

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Vor diesem Hintergrund seien Mitgliedergewinnung und Mitgliederbindung für die Zukunft des Verbands wichtig. „Früher kam man zu Kolping und blieb“, erinnerte Rudersdorf. „Das hat sich verändert. Wir müssen den Verband attraktiv gestalten, damit Menschen zu uns kommen und bleiben wollen.“

„Wir müssen uns außerdem Gedanken über die Finanzierung des Personalverbandes machen, denn die Mittel werden knapper“, fuhr die neue Bundesvorsitzende fort. „Und wir müssen unsere Inhalte aktuell halten und schauen, wo die Schwerpunkte und besonderen Herausforderungen der Zeit liegen.“

Rudersdorf kündigte an, man müsse sich als Verband „neu aufstellen und überlegen, wie wir gut in die Zukunft gehen“, was auch Strukturreformen einschließe. „In der Vergangenheit gab es Kolping in jeder Diözese. Auch das wird sich ändern – eine Fusion steht an. Wir sind digitaler geworden, aber die Kommunikation ist nicht überall besser. Auch da müssen wir uns vernetzen und bundesweit im Gespräch bleiben.“