Vatikanische Kommission lehnt Frauendiakonat ab, aber ohne „endgültiges Urteil“

Petersdom im Vatikan
Christian Lendl / Unsplash

Der Vatikan hat am Donnerstag die Zusammenfassung der Arbeit der Kommissionen veröffentlicht, die die Möglichkeit der Zulassung von Frauen zum Diakonat prüfen. Der Text war zuvor Papst Leo XIV. vorgelegt worden.

Der Vorsitzende der von Papst Franziskus eingesetzten Studienkommission zum Frauendiakonat, Kardinal Giuseppe Petrocchi, erklärte, dass mit sieben Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme die Möglichkeit einer Zulassung von Frauen zum Diakonat als erste Stufe des Weihesakraments (bestehend aus Diakonat, Priestertum und Bischofsamt) ausgeschlossen wird.

Er betonte jedoch, dass es derzeit nicht möglich ist, „ein endgültiges Urteil zu fällen, wie im Fall der Priesterweihe“.

Historische Untersuchung der sogenannten „Diakoninnen“

Eine zweite Arbeitsphase – nach jener im Jahr 2021 – endete im vergangenen Februar, und die Schlussfolgerungen wurden am 18. September dem Papst vorgelegt, der anordnete, sie am 4. Dezember zu veröffentlichen.

In einem siebenseitigen Dokument stellte der Kardinal fest, dass die Kommissionen auf der Grundlage einer historischen Untersuchung übereinstimmend zu dem Schluss gekommen sind, dass es in der Geschichte der Kirche sogenannte „Diakoninnen“ gab, deren Aufgaben jedoch unterschiedlich waren und nicht denen der männlichen Diakone entsprachen.

Petrocchi betonte, dass diese Frage nicht allein mit historischen Daten gelöst werden kann und dass es letztendlich Aufgabe des Lehramtes ist, ein dogmatisches Urteil zu fällen.

Synodale Beteiligung

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Im Anschluss an die Weltsynode zur Synodalität wurden alle Interessierten eingeladen, ihre Beiträge zu diesem Thema einzureichen. Der Kardinal verriet, dass, „obwohl zahlreiche Beiträge eingegangen sind, nur 22 Personen oder Gruppen ihre Arbeiten eingesandt haben, die nur wenige Länder repräsentierten“.

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„Obwohl das Material reichhaltig und in einigen Fällen geschickt argumentiert ist, kann es daher nicht als Stimme der Synode und schon gar nicht als Stimme des gesamten Volkes Gottes angesehen werden“, erklärt er.

Männlichkeit Christi und der Weiheempfänger

Obwohl es keinen ausreichenden Konsens für die Zulassung von Frauen zum Diakonat gibt, zeigten die Abstimmungsergebnisse geteilte Positionen mit einer klaren Tendenz zur Vorsicht in dieser Frage.

Auf der einen Seite verteidigen die Befürworter des Diakonats für Frauen „die Gleichberechtigung von Mann und Frau als Ebenbild Gottes“, während die Gegner daran erinnern, dass „die Männlichkeit Christi und damit die Männlichkeit der Ordinierten kein Zufall ist, sondern integraler Bestandteil der sakramentalen Identität, die die göttliche Ordnung der Erlösung in Christus bewahrt“.

Für die Gegner dieser Position wäre „eine Änderung dieser Realität nicht nur eine einfache Anpassung des Dienstes, sondern ein Bruch mit der bräutlichen Bedeutung der Erlösung“.

Trotz des fehlenden Konsenses in Bezug auf das Diakonat herrschte Einigkeit darüber, dass die für Frauen eingerichteten Ämter erweitert werden müssen, indem die „Taufdiakonie” vertieft und eine größere Mitverantwortung der Frauen im Leben der Kirche gefördert wird.

Kardinal Petrocchi schloss mit der Empfehlung an Papst Leo XIV., bei seiner Entscheidungsfindung eine Linie der lehrmäßigen Vorsicht zu verfolgen, die theologische Untersuchung des Diakonats fortzusetzen und gleichzeitig neue Dienstbereiche für Frauen zu eröffnen, ohne auf die sakramentale Weihe zurückzugreifen.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.