3 Kardinäle feiern 25-jähriges Bestehen des Priesterseminars Redemptoris Mater in Köln

Kardinal Varela, Kardinal Woeli, Kardinal Arborelius
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„Die Kirche existiert, um zu evangelisieren. Missionarisch Kirche sein – das ist der Weg für uns alle!“ – Das hat der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Woelki beim Festgottesdienst zum 25-jährigen Bestehen des erzbischöflichen missionarischen Priesterseminars Redemptoris Mater in Bonn betont. An dem Pontifikalamt nahmen außer Kardinal Woelki zwei weitere Kardinäle teil: Kardinal Anders Arborelius, Bischof von Stockholm, und Kardinal Antonio Rouco Varela, ehemaliger Erzbischof von Madrid. Papst Leo übersandte eine Grußbotschaft.

„Seit einem Vierteljahrhundert werden hier Priester für das Erzbistum und darüber hinaus für die Weltkirche ausgebildet“, hob Woelki hervor. „Seit 25 Jahren bekunden die angehenden Priester ihre Bereitschaft, sich vom Bischof senden zu lassen, wo es der Missionierung und Erneuerung des Glaubens bedarf. Mit seiner betont internationalen Ausrichtung, mit seinem ausgeprägten missionarischen Selbstverständnis antwortet unser Priesterseminar auf ein dringendes Bedürfnis unserer Zeit.“ 36 von insgesamt 94 seit 2009 im Erzbistum Köln geweihten Priestern sind dort vorbereitet worden.

Woelki fuhr fort: „Wie den Aposteln muss uns Priestern bewusst sein, dass uns diese radikale Nachfolge viel abverlangen kann. Bei ihnen als Seminaristen des Neokatechumenalen Weges beginnt dieses Abverlangen schon, wenn sie in ein Seminar entsandt werden. In der Regel ist dieses Seminar weit weg von ihrer Familie und in einem Land, in dessen Sprache und Kultur sie sich erst hineinfinden müssen.“ Obwohl das nicht immer leicht sei – die Bereitschaft, sich senden zu lassen, sei der erste Schritt zum missionarischen Dienst.

Einen Tag vor dem exakten 50. Jahrestag am 8. Dezember ging der Kölner Erzbischof auf das nachsynodale Schreiben Evangelii nuntiandi von Papst Paul VI. ein. Darin betone der Papst: „Die Kirche existiert, um zu evangelisieren.“ Und: „Evangelisieren heißt, das Reich Gottes verkünden und aufbauen. Missionarisch Kirche sein ist also nicht irgendeine fromme Zugabe, nicht irgendein frommer Zuckerguss, der über die Kirche gekleistert wird. Missionarisches Christsein ist der Weg der Nachfolge, auf den der Herr uns alle schickt, die getauft und gefirmt sind.“

Die Selbst-Evangelisierung bilde das Fundament, auf dem alles andere stehe. „Nur das, was wir selbst empfangen haben, worüber wir selbst verfügen, nur das können wir glaubwürdig und aus innerer Überzeugung weitergeben. Nur so werden wir zum Zeugen“, sagte Woelki. „Zeuge sein ist mehr als irgendetwas vom Hörensagen weiterzugeben.“ Wer etwas bezeuge, der tue das mit seiner ganzen Person, mit seiner ganzen Identität. „Er macht sich selbst zum Garanten für den, den er bezeugt.“ Wer sich von Christus zum Zeugen für sein Evangelium machen lasse, der verkörpere: „Ich bin Christus begegnet!“ Und das lasse diese Person nicht kalt. „So, wie die Begegnung mit einem Menschen, der einem wertvoll ist, bewirkt, dass man gerne mit ihm zusammensein will und auf ihn hört.“

Dies sei das A und O für jeden Priester und Diakon, ja für alle Katholiken, betonte der Kölner Erzbischof. „Und aus dieser Begegnung und Freundschaft heraus können wir gar nicht anders, als ihn, der das Evangelium in Person ist, weiterzutragen.“ Das Zeuge-Sein habe deshalb eine ganz zentrale Bedeutung. In Evangelii nuntiandi habe der Papst bereits weitblickend hervorgehoben: Der moderne Mensch hört lieber auf Zeugen als auf Lehrer. Überlegen wirkende Schulmeisterei schaffe dagegen Distanz. Deshalb sei es unverzichtbar, Zeuge zu sein. Ein Priester dürfe auch nicht als „distanzierter Glaubensprofi“ eine „fertige Lösung“ vortragen. „Er muss Vorbild sein und sich mit den Menschen gemeinsam auf den Weg machen.“

Mit vielen Gästen, die teils von weit her aus dem Ausland angereist waren, feierten die ehemaligen und aktuellen Seminaristen ihr Jubiläum. Dazu gab es neben der Begegnung auch kulturelle Angebote und humoristische Erinnerungen. Regens ist seit den Anfängen Salvador Pane. Er wird unterstützt von Subregens Pawel Milerski und Spiritual Pfarrer Michael Kuhlmann.

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