Vatikan-Krippe auf dem Petersplatz wird nächste Woche eingeweiht

Aufbauarbeiten an der Krippe auf dem Petersplatz im Dezember 2025
Victoria Cardiel / EWTN News

Wie jedes Jahr hat die Regierung des Staates der Vatikanstadt bekanntgegeben, woher die Tannenbäume und Krippen stammen, die den Petersplatz und die vatikanische Audienzhalle weihnachtlich schmücken werden, und wer den Baumschmuck angefertigt hat.

Die Dekoration des Petersplatzes wird in diesem Jahr erneut italienisch geprägt sein.

Der ausgewählte Baum stammt aus dem Ultental, einem der malerischsten und weniger bekannten Täler Südtirols. Es handelt sich um eine imposante 25 Meter hohe Fichte. Dazu kommen weitere 40 kleinere Bäume, die für Büros und Gebäude des Vatikans bestimmt sind.

In einer neuartigen Initiative zur Gewährleistung der ökologischen Nachhaltigkeit und des Respekts vor der Schöpfung wird die Hauptfichte nach Weihnachten zur Herstellung von ätherischen Ölen verwendet – dies übernimmt das österreichische Unternehmen Wilder Naturprodukte – und das restliche Holz wird an eine Wohltätigkeitsorganisation gespendet.

Auch die Krippe wird monumentale Ausmaße annehmen. Sie ist 17 Meter lang, 12 Meter breit und 7,7 Meter hoch. Sie stammt aus der Diözese Nocera Inferiore-Sarno. Ihre Ursprünge reichen bis ins dritte Jahrhundert zurück, als Nuceria Alfaterna – die antike römische Stadt im Sarno-Tal – bereits über eine organisierte christliche Gemeinde verfügte.

Die Szene stellt emblematische Elemente der frühchristlichen Kunst dieser Region Italiens nach. Die Krippe enthält eine Nachbildung des Baptisteriums Santa Maria Maggiore aus dem sechsten Jahrhundert, eines der am besten erhaltenen des Landes. Es verfügt über ein achteckiges Taufbecken und Fresken, die byzantinische Einflüsse erkennen lassen.

Ebenfalls dargestellt ist die Helvius-Quelle (Fons Helvii), ein antiker monumentaler römischer Brunnen, der zwischen dem ersten und zweiten Jahrhundert erbaut wurde und mit einem lokalen Aquädukt verbunden war, das die römische Bevölkerung versorgte.

Über dieser symbolischen Architektur entfaltet sich eine Erzählung, die sakrale Kunst, kulturelles Erbe und lokale Identität miteinander verbindet.

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Die Figuren der Heiligen Familie wurden vom Kunsthandwerker Federico Iaccarino in Lebensgröße angefertigt. Die Krippe wird ferner Figuren umfassen, die von Heiligen inspiriert sind, die mit dieser italienischen Region in Verbindung stehen.

Zu den herausragenden Figuren gehören beispielsweise der Heilige Alfons Maria de Liguori, der 1732 die Redemptoristen gründete, die sich der Evangelisierung der am meisten vernachlässigten Menschen, insbesondere in ländlichen und marginalisierten Gebieten, widmen. Ein Hirte ist inspiriert vom Diener Gottes Don Enrico Smaldone, einem Priester, der sein Leben der Betreuung von Waisenkindern, armen Jugendlichen und Menschen mit geistiger Behinderung widmete und für sie Bildungsinitiativen und Aufnahmeeinrichtungen in der Kirche schuf. Um sie herum versammeln sich Hirten und Tiere auf einem Pflaster, das an die alten Römerstraßen erinnert.

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In der zentralen Szene werden Maria, Josef und das Jesuskind von einem Ochsen und einem Esel, den Heiligen Drei Königen und einer Hirtenfrau begleitet, die lokale Produkte – Artischocken, San Marzano-Tomaten und Trockenfrüchte – als Hommage an die Region, aus der das Werk stammt, anbietet.

Das Ensemble enthält Elemente, die zum Nachdenken anregen: eine Pendeluhr, die auf das Vergehen der Zeit anspielt, einen Beobachter, der sich auf den Balkon lehnt und den menschlichen Blick auf das Geheimnis symbolisiert, und einen Fischer, der einen Anker hält, Symbol des Glaubens und der spirituellen Reise des Jubiläums.

Hervorzuheben ist der leuchtende Stern mit einem ankerförmigen Schweif, der die Komposition krönt und Himmel und Erde in einer einzigen Geste der Hoffnung vereint.

Die Einweihung der Krippe findet am kommenden Montag, dem 15. Dezember, um 17 Uhr statt. Sie wird geleitet von Schwester Raffaella Petrini, der Präsidentin der Regierung des Staates der Vatikanstadt, in Begleitung von Erzbischof Emilio Nappa und Rechtsanwalt Giuseppe Puglisi-Alibrandi, den Generalsekretären dieser Behörde.

Der Tag beginnt indes mit mehreren Audienzen mit Papst Leo XIV., der am Vormittag die Delegationen der Baumspender und die Verantwortlichen für die monumentale Krippe, die den Platz zieren wird, empfängt.

An der Abendzeremonie nehmen unter anderem Bischof Ivo Muser von Bozen-Brixen, die Bürgermeisterin von Algund, Alexandra Ganner, und der Bürgermeister von Ulten, Stefan Schwarz, teil.

Am Vormittag findet auch die offizielle Präsentation der Krippe aus Costa Rica statt, die dieses Jahr in der vatikanischen Audienzhalle aufgestellt wird.

Mit dem Namen Nacimiento Gaudium wollte die costaricanische Künstlerin Paula Sáenz Soto ein ausdrückliches Plädoyer für das Leben von seiner Empfängnis an abgeben. Das Werk besteht aus einer Figur der schwangeren Jungfrau Maria und 28.000 bunten Bändern, die für Leben stehen, die dank der Begleitung schwangerer Frauen in prekären Situationen durch katholische Organisationen erhalten geblieben sind.

Die Krippe – fünf Meter lang, drei Meter hoch und zweieinhalb Meter tief – wird zwei austauschbare Darstellungen der Jungfrau Maria haben: eine schwangere Figur während der Adventszeit und eine weitere, die ab Heiligabend das neugeborene Kind anbetet. Darüber hinaus werden am 24. Dezember 400 Bänder mit Gebeten und Wünschen von Kindern aus dem Nationalkrankenhaus von San José in die Krippe gelegt.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.