Redaktion - Mittwoch, 10. Dezember 2025, 13:00 Uhr.
Eine „unzureichend entwickelte Theologie des Diakonats“ hat der Freiburger Dogmatiker Helmut Hoping – selbst Diakon – beklagt, und zwar im Blick auf die kürzlich veröffentlichte Zusammenfassung der Ergebnisse der vatikanischen Kommissionen zu weiblichen Diakonen.
Es sei „nicht allein die Geschichte, sondern die unzureichend entwickelte Theologie des Diakonats, die es schwer macht, eine endgültige Gewissheit zu begründen“, argumentierte Hoping in einem Beitrag für Communio am Dienstag zu weiblichen Diakonen.
„Zwar betrachtet das Zweite Vatikanische Konzil den Diakonat eindeutig als Teil, nämlich unterste Stufe des Weihesakramentes“, erläuterte Hoping. „Sonst belässt es aber vieles im Unklaren, auch wenn es in LG 41 heißt, dass die Diakone ‚an der Sendung und Gnade des Hohenpriesters‘ [Christus] ‚in eigener Weise‘ teilhaben, womit nicht das Taufpriestertum gemeint ist. In der Theologie des Diakonats spielt LG 41 zumeist keine Rolle. Die darin getroffene Aussage wirft hinsichtlich der von Benedikt XVI. angeordneten Modifizierung des kirchlichen Gesetzbuches, wonach Diakone anders als Priester nicht in persona Christi capitis handeln, einige Fragen auf.“
Somit gelte: „Bis heute hat sich das kirchliche Lehramt zur Theologie des Diakonats nicht in der Weise geäußert, die ein abschließendes Urteil zur Frage der Zulassung von Frauen zum Diakonat ermöglichen würde.“
Hoping spekulierte, falls es es unter Papst Leo XIV. „zu einer definitiven Entscheidung gegen den Frauendiakonat kommen“ sollte, „würden die meisten deutschen Bischöfe wohl eine Überprüfung ihres Verbindlichkeitscharakters anmahnen, hatten sie doch schon beim Synodalen Weg gefordert, die definitive Verbindlichkeit von Ordinatio sacerdotalis auf den Prüfstand zu stellen.“
In jenem Dokument von 1994 hatte Papst Johannes Paul II. feierlich festgehalten, dass die Kirche keine Vollmacht hat, Frauen zu Priestern zu weihen.
Solange Leo aber zur Frage weiblicher Diakone „nicht mehr sagt als bisher, stellt sich die Frage, ob das Nein der Studienkommission ein Nein unter Revisionsvorbehalt ist“, so Hoping. „Würde man den sakramentalen Diakonat für Frauen tatsächlich öffnen, wäre Ordinatio sacerdotalis jedenfalls nicht mehr zu halten. Genau darauf zielt die Forderung nach einer Zulassung von Frauen zum Diakonat ab, was nicht zuletzt der Synodale Weg in Deutschland gezeigt hat.“




