Redaktion - Mittwoch, 24. Dezember 2025, 7:00 Uhr.
Für Christen ist der Stern von Bethlehem weit mehr als ein astronomisches Phänomen. Er ist ein göttliches Zeichen, das auf die Geburt des Messias verweist und die Völker zu Christus führt. Bis heute ist er eines der bekanntesten und eindrucksvollsten Symbole des Weihnachtsfestes.
Der Evangelist Matthäus berichtet, dass „Magier aus dem Osten nach Jerusalem gelangten und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern im Aufgang gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten.“
Nach christlichem Verständnis ist der Stern von Bethlehem keine physikalische Kuriosität und keine bloße Naturerscheinung, die sich rein astronomisch erklären ließe. Vielmehr gilt er als Zeichen Gottes, als himmlische Ankündigung von heilsgeschichtlicher Bedeutung.
In der kirchlichen Auslegung wird der von Matthäus beschriebene Stern zudem mit einer alttestamentlichen Verheißung verbunden. Die in den Bileam-Sprüchen überlieferte Weissagung aus Numeri 24,17 kündigt an: „Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen, es wird aufstehen ein Zepter aus Israel.“
Schon früh wurde dieser Vers nicht wörtlich, sondern symbolisch gelesen. Der „Stern“ stand für eine königliche Gestalt, das „Zepter“ für Herrschaft. Diese Deutung findet sich bereits in jüdischen Auslegungstraditionen, etwa in aramäischen Bibelübertragungen, den Targumim, die den Stern ausdrücklich als Hinweis auf einen kommenden König verstanden. Matthäus knüpft an diese Vorstellung an.
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Nach ihrer Ankunft in Jerusalem schickt König Herodes die Sterndeuter nach Bethlehem, um das Kind zu suchen. Anschließend heißt es: „Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut.“
Der Stern verkündet nicht nur die Geburt eines Herrschers, sondern verweist nach kirchlicher Deutung auf Christus selbst. In der Offenbarung des Johannes bezeichnet sich Jesus als der „Morgenstern“ (Offb 22,16), ein Bild für Licht, Herrlichkeit und göttliche Wahrheit. Zugleich steht der Stern für die Führung der Völker zum Messias.
Die Magier aus dem Osten verkörpern eine universelle Dimension: Das Heil, das sich mit der Geburt Jesu ankündigt, ist nicht nur für das Volk Israel bestimmt, sondern für die gesamte Menschheit. Damit unterstreicht Matthäus bewusst die weltweite Bedeutung des Erlösungswerkes.
Sie bringen dem Kind Gold, Weihrauch und Myrrhe dar. Diese Gaben werden traditionell symbolisch gedeutet: Gold steht für königliche Würde, Weihrauch für die Göttlichkeit Christi und Myrrhe für Leiden, Tod und Erlösung.
Der Stern von Bethlehem hat sich in Kunst und Liturgie dauerhaft als zentrales Symbol etabliert. Kirchengewölbe wurden mit Sternen ausgemalt, um den Himmel und die göttliche Gegenwart darzustellen. In Krippendarstellungen leuchtet der Stern über der Szene der Heiligen Nacht und lenkt die Aufmerksamkeit auf das Kind in der Krippe.





