4000 Teilnehmer beim Marsch fürs Leben 2019 in Wien

Weihbischof Turnovszky: "Was gefordert ist, ist Solidarität. Wir müssen zu einer Kultur der Solidarität uns hinwenden. Deshalb finde ich diesen Slogan so wunderbar – Liebe sie beide, das Kind und seine Mutter."

Marsch fürs Leben in Wien am 12. Oktober 2019
Eduard Prölls

Rund 4.000 Teilnehmer haben am heutigen Samstag  in Wien friedlich für das Recht auf Leben jedes Menschen demonstriert, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Gesundheitszustand.

Unter den Teilnehmern befanden sich mehrheitlich junge Menschen, Familien und Kinder. Sie forderten außerdem bessere Unterstützung für Frauen im Schwangerschaftskonflikt - und deren Kinder.     

Pontifikalamt mit Weihbischof Stephan Turnovszky im Stephansdom 

Vor Beginn der Kundgebung nahmen zahlreiche Teilnehmer des Marsches an der Feier der Heiligen Messe im Stephansdom teil. Hauptzelebrant dieses Gottesdienstes für das ungeborene Leben war Weih- und Jugendbischof Stephan Turnovszky. In der Predigt ging er auf die zentrale Botschaft vom Marsch fürs Leben ein:

"Jeder Mensch wird sich verantworten müssen für seine Antwort auf das Geschenk und die Zumutung des Lebens. Was gefordert ist, ist Solidarität. Wir müssen zu einer Kultur der Solidarität uns hinwenden. Deshalb finde ich diesen Slogan so wunderbar – Liebe sie beide, das Kind und seine Mutter.
Umkehr aus einer Gesellschaftsordnung, die nicht lebensfördernd ist. Es geht uns um das eine große beherzte JA zu allem, was Gott gut geschaffen hat. Kompromisslos beide zu lieben – wir bejahen das geborene gleichsam dem ungeborenen Leben. Deshalb unterstütze ich den Marsch fürs Leben, die parlamentarische Bürgerinitiative #fairändern und davor auch die Bürgerinitiative Fakten helfen zur statistischen Erhebung von Abtreibungen. Danke, dass sie unserer Gesellschaft weiterhelfen, indem sie auf die Straße gehen und rufen: LIEBE SIE BEIDE!"

"Die Wahrheit ist auf unserer Seite, die Moral ist auf unserer Seite und auch die Wissenschaft ist auf unserer Seite"

Am Nachmittag folgte eine Auftaktkundgebung vor dem Dom. Die ankommenden Teilnehmer wurden vom syrisch-orthodoxen Chor empfangen, auch ein schönes Zeichen dafür, wie sich Christen aus dem Nahen Osten zunehmend für gesellschaftspolitische Anliegen in Österreich einbringen. Chorepiskopos Dr. Emanuel Aydin fand auf der Bühne klare Worte zur Fristenlösung in Österreich:

"Wie konnte es so weit kommen in einem christlichen Land? Die Schöpfung ist auf den Menschen hin geschaffen und ruft uns gleichsam zu: Tötet kein Menschenleben! Es gibt keine Rechtfertigung dafür, ein ungeborenes Kind zu töten. Der Staat muss die Kinder schützen. Der Staat muss auch die Frauen schützen, auf die oft großer Druck ausgeübt wird. Das kann doch um Gottes Willen nicht sein, das ist ein Rückfall in die Barbarei!"

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Gastredner Jonathon van Maren aus Kanada, der für den Impact-Kongress am nächsten Tag extra nach Wien angereist war, stellte fest:

"Die Wahrheit ist auf unserer Seite, die Moral ist auf unserer Seite und auch die Wissenschaft ist auf unserer Seite. Darum ist es so dringend, dass wir einen auf der Wissenschaft basierten Zugang zu dieser Debatte schaffen."

Der ehemalige Seelsorger der katholischen Hochschulgemeinde (KHG), Pater Martin Mayerhofer, erinnerte an die Forderung von Papst Franziskus sich für das Recht auf Leben jedes Menschen einzusetzen. Zum ersten Mal dabei war Pastor Ewald Ring, der für eine Willkommenskultur in Österreich für alle Kinder plädierte.

Moderiert wurde die Kundgebung wie bereits im letzten Jahr von Jan Ledóchowski, Präsident der Plattform Christdemokratie. Die österreichisch-kroatische Gemeinde Wiens freute sich besonders über die Grußworte der kroatischen Lebensschutzikone Željka Markić.

Demonstrationszug am Wiener Ring

Anschließend zogen die Teilnehmer durch die Wiener Innenstadt, dann am Ring entlang bis zum Heldenplatz. Von dort ging es vorbei am Bundeskanzleramt, bis zum Josefsplatz, wo derzeit das Parlament tagt.

"Wir marschieren für das Leben der Ungeborenen und stehen gegen das Unrecht der Abtreibung auf. Denn jedes Kind hat es verdient auf die Welt zu kommen und keine Frau sollte in der Situation sein, Abtreibung als einzigen Ausweg zu sehen. Die wieder deutliche und sehr erfreuliche Steigerung an Teilnehmern am Marsch fürs Leben zeigt, dass dieses Thema den Menschen in Österreich auch zunehmend auf dem Herzen liegt", so Valerie Trachta, Vorsitzende vom Marsch fürs Leben.

Alexander Tschugguel sprach sich für eine vermehrte Zusammenarbeit aller verschiedenen Lebensschützer in Österreich aus, denn gerade die Einheit ist es, die wir in diesen Tagen besonders brauchen.

Ausgeklungen ist der Marsch mit einem Auftritt des kroatischen Sängers Antonio Tkalac, der sein eigens für den Marsch fürs Leben komponiertes Lied erstmals live unter großem Applaus vorstellte.

Veranstalter des Pro-Life-Events ist der Verein Marsch fürs Leben, der sich für das Recht auf Leben aller Menschen unabhängig von ihrem Entwicklungsstand einsetzt.

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