Bischöfe Westafrikas verurteilen Landnahme durch Konzerne: Auslöser für Migration

Kinder in Afrika holen Trinkwasser. Oft müssen meist Kinder und Frauen weite Strecken zurücklegen, um ihre Familien zu versorgen. Foto: pixabay.

Ist eine der Ursachen für Migration aus Afrika die Landnahme und Enteignung durch internationale Konzerne? Diesen Vorwurf erheben die Bischöfe Westafrikas in einer in der Republik Côte d’Ivoire verabschiedeten gemeinsamen Erklärung.

"Wir verurteilen nachdrücklich die unrechtmäßige Inbesitznahme von Land und die erzwungene Enteignung von Grundstücken in all ihren Formen. Die Folgen sind unkalkulierbar und reichen vom Verlust des kulturellen und angestammten Erbes über Vertreibung, Arbeitslosigkeit, Hungersnot bis zu Auswanderung und Migration", so die Bischöfe des Ständigen Ausschusses Bischofskonferenzen Westafrikas (CERAO/RECOWA) am Ende ihrer Sitzung in Abidjan, der Haupstadt der Republik Elfenbeinküste.

Die Bischöfe wenden sich an "Staaten, Unternehmen, multinationale Konzerne und alle, die an der katastrophalen illegalen Aneignung von Land und erzwungenen Enteignung von Grundstücken in Afrika beteiligt sind".

Die Kirchenvertreter mahnen, auf das Wort Gottes zu hören: "Beraube den Armen nicht, ob er wohl arm ist, und unterdrücke den Elenden nicht im Tor" (Spr 22,22).

Die Bischöfe Westafrikas fordern laut der Agentur "Fides" daher "die Schaffung eines rechtsverbindlichen globalen Instruments zur Regulierung der Aktivitäten internationaler Konzerne. Wir fordern unsere jeweiligen Regierungen in Westafrika auf, gemeinsam mit anderen Ländern an diesem Instrument der friedlichen globalen Regulierung zu arbeiten", so die Bischöfe.

"Wir müssen zusammenarbeiten, um den verschiedenen Gemeinschaften Westafrikas das Recht auf eine intakte Umwelt zu garantieren, die einer nachhaltigen Entwicklung förderlich ist und die die natürlichen Ressourcen respektiert. Mit dem Heiligen Vater fordern wir die Regierungen Westafrikas auf, Wachstumsmodelle zu korrigieren, die nicht in der Lage zu sein scheinen, die Achtung der Umwelt und die Rechte der Gemeinschaften zu gewährleisten", heißt es in der Erklärung.

Neben dem "Phänomen des Landraubes durch multinationale Konzerne mit Unterstützung einiger lokaler Akteure" verurteilen die Bischöfe die Attacken von Hirtenvölker auf christliche Dörfer: die tödliche "Menschenjagd" und "unrechtmäßigen Angriffe auf das Ackerland durch Hirten zu Weidezwecken" vertreibe auch die Dorfbewohner, so "Fides".

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