Erzdiözese Rio: Internationales Projekt stoppt Ozeanplastik als Umsetzung von "Laudato Si"

Sammlung von Plastikmüll in Rio de Janeiro
Plastic Bank

Eine Partnerschaft mit dem kanadischen Unternehmen Plastic Bank soll die Gemeinden von Rio de Janeiro helfen, "mit einfachen Aktivitäten" die "Kunststoffe aus unseren Häusern, Straßen und Flüssen zu entfernen und zu verhindern, dass sie die Ozeane erreichen. Sie werden recycelt und wiederverwendet, und auch die Sozialarbeit der Pfarrei selbst wird sich finanziell auszahlen. Mehr als all dies werden wir zur Erziehung umweltbewusster Bürger beitragen", sagte Kardinal Orani Tempesta.

An dem Tag, an dem die Kirche das Andenken an den heiligen Franz von Assisi, den Schutzpatron, der gerne und oft für ökologische Anliegen angerufen wird, startete die Erzdiözese Rio de Janeiro in Partnerschaft mit dem kanadischen Unternehmen Plastic Bank ein Projekt zur Bekämpfung der Verklappung von Kunststoffen in die Ozeane. Am vergangenen Sonntag (4), bei der offiziellen Zeremonie der Partnerschaft, während einer Messe im Heiligtum Unserer Lieben Frau von Penha, kommentierte Kardinal Orani João Tempesta, Erzbischof von Rio: "In diesem Jahr, in dem wir die 5 Jahre der Veröffentlichung von Laudato si', der Sozialenzyklika des Papstes Franziskus, feiern, freuen wir uns über diese Partnerschaft, in einen weiteren konkreten Schritt unserer Erzdiözese, die sich für das gemeinsame Haus einsetzt".

EIN MENTALITÄTSWANDEL MIT FRÜCHTEN

Bischof Orani sagte, dass die Sammlung von Plastik zunächst in den angegebenen Pfarreien in jeder Region der Stadt stattfinden wird, dass sich die Standorte jedoch im Laufe der Zeit vervielfachen werden. Er betonte die Bedeutung der ökologischen Umkehr und des Mentalitätswandels in den Pfarreien, die sich an das Projekt halten und gute Früchte tragen können:

"Es ist eine Partnerschaft, die zu einem guten Zeitpunkt gekommen ist und uns und dem Planeten viele Vorteile bringen wird. Mit einfachen Aktivitäten werden wir die Kunststoffe aus unseren Häusern, Straßen und Flüssen entfernen und verhindern, dass sie die Ozeane erreichen. Sie werden nach dem Recyclingprozess wiederverwendet, und auch die Sozialarbeit der Pfarrei selbst wird sich finanziell auszahlen. Mehr als all dies werden wir zur Erziehung umweltbewusster Bürger beitragen".

PROGRAMM DES GLAUBENS

Laut dem Koordinator des "Glaubens Programm"-Projekts in Brasilien, Cleiton Ramos, ist diese Aktion eine Antwort auf den Aufruf von Papst Franziskus, dass die Mission der Kirche nicht nur darin besteht, sich an die Pflicht zu erinnern, für die Natur zu sorgen, sondern "vor allem den Menschen vor der Selbstzerstörung zu schützen".

"Die Plastic Bank hat seit ihrer Gründung im Jahr 2013 mehr als 15 Millionen Kilogramm Plastik gesammelt und hat das kühne Ziel, bis 2024 die Ein-Milliarden-Kilo-Marke zu erreichen", sagte er. "Die Vermüllung der Ozeane mit Plastik ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Etwa 10 Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen jedes Jahr in die Ozeane. Dieses Volumen wird sich bis 2024 verdreifachen und dazu führen, dass 2050 das Gewicht des Plastikmülls im Meer, dem globalen Gewicht aller Fischbestände entsprechen wird.“

Mehr in Welt

Die Erzdiözesen von Rio und Vitoria sind die ersten Glaubensgemeinschaften, die sich dem Projekt anschließen. Das Unternehmen hat bereits Projekte in Haiti, auf den Philippinen und in Indonesien in Partnerschaft mit der Privatwirtschaft, wie etwa die Firma Henkel in Düsseldorf.

VON RIO NACH ROM

Während der Veranstaltung überreichte Cleiton Ramos Don Orani einen Rosenkranz, der aus Ozeanplastik hergestellt wurde. Die gleiche Art von Rosenkranz wurde auch Papst Franziskus vom Gründer der Plastic Bank geschenkt.

Die Firma "Plastic Bank" ist ein Partner des Dikasteriums für integrierte menschliche Entwicklung im Vatikan und dessen Leiter Kardinal Peter Turkson, welches im Bereich "Ökologie und Schöpfung" unter der Koordination von Pater Joshtrom Isaac Kureethadam tätig ist. Plastic Bank wird an der geplanten globalen "Laudato Si Kampagne" teilnehmen, und Glaubensgemeinschaften weltweit ermutigen, für die Vermeidung von Ozeanplastik einzutreten.

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