Würzburg - Donnerstag, 25. Februar 2021, 15:05 Uhr.
Fast jeder zweite Deutsche (48 Prozent) ist der Meinung, dass sich die beiden großen Kirchen in Deutschland mehr auf ihr geistliches Kerngeschäft konzentrieren sollten, statt Umwelt- und Sozialpolitik zu machen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Gleichzeitig gaben 25 Prozent der Befragten an, der Aussage nicht zuzustimmen; 18 Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen.
Unter Katholiken ergibt sich ein ähnliches Bild: 50 Prozent gaben an, dass sich die Kirchen mehr auf ihr geistliches Kerngeschäft konzentrieren sollten. 26 Prozent stimmten nicht zu; 16 Prozent machten keine Angabe. Auch von den Protestanten empfehlen 49 Prozent den großen Kirchen eine Rückbesinnung auf das geistliche Kerngeschäft. 29 Prozent tun dies nicht; 16 Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen. Konfessionslose stimmen ebenso relativ-mehrheitlich zu, dass sich die Kirchen in Deutschland mehr auf das geistliche Kerngeschäft konzentrieren sollen (49 zu 24 Prozent).
Die Erhebung, für die 2.075 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 19. und 22. Februar befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Partei-Affinität auf. Dass die Kirchen sich mehr auf das geistliche Kerngeschäft als auf Umwelt- und Sozialpolitik konzentrieren sollten, meinen vor allem Wähler der AfD (71 Prozent) und Wähler der Union (61 Prozent). Auch FDP-Wähler stimmen absolut-mehrheitlich zu (52 Prozent).
Bei Wählern der SPD (44 zu 35 Prozent) und der Linken (47 zu 38 Prozent) liegt die Zustimmung zu einer Rückbesinnung auf das geistliche Kerngeschäft ebenfalls noch höher als die Ablehnung. Einzig die Grünen-Wähler sind häufiger nicht der Ansicht, dass die Kirchen das Kerngeschäft über Umwelt- und Sozialpolitik bevorzugen sollten (32 zu 47 Prozent).
Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautete: „Die beiden großen Kirchen in Deutschland sollten sich mehr auf ihr geistliches Kerngeschäft konzentrieren, statt Umwelt- und Sozialpolitik zu machen.“