"Tiefe Dankbarkeit": An Covid-19 erkrankter Kardinal Burke wendet sich an Gläubige

Kardinal Raymond Leo Burke am Hochfest Peter und Paul, dem 29. Juni 2019, im Petersdom.
Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Der vorübergehend künstlich beatmete Kardinal Raymond Burke hat sich zu Wort gemeldet und berichtet, dass er sich von seiner Erkrankung mit Covid-19 so weit erholt habe, dass er wieder in einem "normalen" Krankenbett liegt.

"Ich wurde von der medizinischen Intensivstation in ein Krankenzimmer verlegt, wo die Ärzte, Krankenschwestern und zahlreichen Mitarbeiter des Krankenhauses für eine aufmerksame, hervorragende und beständige medizinische Versorgung gesorgt haben", so Burke.

In einem auf den gestrigen Samstag datierten Dankesschreiben wendet sich der 73 Jahre alte Prälat an das medizinische Personal und die zahlreichen Gläubigen, die weltweit für ihn beteten. 

"Denjenigen, die unzählige Rosenkränze und Gebete gebetet, Kerzen angezündet und in der Feier der Heiligen Messe gebeten haben, möchte ich meinen aufrichtigen Dank aussprechen und den Herrn und Seine Mutter bitten, Sie alle zu segnen", schreibt Burke.

Der auf den gestrigen 28. August datierte Brief wurde auf der Homepage des Kardinals in englischer Sprache publiziert.

Einem Bericht der Zeitung St. Louis Post-Dispatch zufolge infizierte sich der in Rom lebende Kardinal mit dem Corona-Virus Anfang August bei einem Besuch im US-Bundestaat Wisconsin, wo er aufgewachsen ist.

Die Nachricht seiner Erkrankung und Einlieferung in eine Krankenhaus hatte weltweit Gebetsaufrufe und Betroffenheit unter Katholiken ausgelöst.

CNA Deutsch hat eine Arbeitsübersetzung des gesamten Schreibens im Wortlaut angefertigt:

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Gelobt sei Jesus Christus!

Im Heiligsten Herzen Jesu und durch das Unbefleckte Herz Mariens spreche ich Gott, der mich an diesen Punkt der Heilung und Genesung gebracht hat, tiefe Dankbarkeit aus. Wie bereits von der Leitung und dem Personal des Heiligtums Unserer Lieben Frau von Guadalupe mitgeteilt, für die ich ebenfalls meine tiefe Dankbarkeit zum Ausdruck bringe, bin ich nicht mehr an ein medizinisches Beatmungsgerät angeschlossen. Ich wurde von der medizinischen Intensivstation in ein Krankenzimmer verlegt, wo die Ärzte, Krankenschwestern und zahlreichen Mitarbeiter des Krankenhauses für eine aufmerksame, hervorragende und beständige medizinische Versorgung gesorgt haben. Auch diesen engagierten Fachleuten möchte ich von Herzen danken, ebenso wie den Priestern, die mich sakramental betreut haben. Denjenigen, die unzählige Rosenkränze und Gebete gebetet, Kerzen angezündet und in der Feier der Heiligen Messe gebeten haben, möchte ich meinen aufrichtigen Dank aussprechen und den Herrn und Seine Mutter bitten, Sie alle zu segnen. Ich danke auch meinen Mitbrüdern, den Bischöfen und Priestern, die für mich die Messe gelesen oder für mich am Altar gebetet haben.

Diese großzügige Gnadengabe verbindet mich in besonderer Weise mit Ihnen, wie ich auch in besonderer Weise mit allen Opfern verbunden bin, die unter den Auswirkungen des COVID-19-Virus leiden. Von ganzem Herzen wünsche ich mir, dass ich auf jeden Anruf, jede SMS und jede E-Mail persönlich antworten könnte. Aufgrund der intensiven Rehabilitationsmaßnahmen, die ich bald beginnen werde, ist es jedoch nicht möglich, über diese allgemeinen Briefe hinaus zu antworten. Ich weiß, dass Sie in Ihrer Nächstenliebe Verständnis für diesen Umstand haben und akzeptieren werden, dass ich meine Kräfte schonen muss, damit ich meine Gesundheit und Stärke wiedererlangen kann. Die Vorschriften des Krankenhauses beschränken den Besuch auf unmittelbare Familienangehörige. Während der bevorstehenden längeren Rekonvaleszenz werde ich Sie nur gelegentlich auf dem Laufenden halten, wenn es etwas Wichtiges mit Ihnen zu teilen gibt.

Das Heiligtum Unserer Lieben Frau von Guadalupe hat die notwendige und entscheidende Rolle der direkten Kommunikation in meinem Namen übernommen. Auch hier möchte ich Sie bitten, Ihre gesamte Kommunikation mit mir über die Website des Heiligtums unter GuadalupeShrine.org/MessageCardinalBurke zu führen.

In letzter Zeit wurde ich an das Motto erinnert, das ich bei meiner Wahl zum Bischof gewählt habe: "Secundum Cor Tuum" [Aus Psalm 20: "(Er schenke Dir,) was Dein Herz begehrt, Anm.d.Red.]. Alle Dinge, die durch den und im göttlichen Willen geordnet sind, haben ihren Ursprung im Heiligsten Herzen unseres Erlösers, dessen grundlegende Motivation seine Ewige Liebe zu seinem Vater und zu seinen Kindern ist. Da die göttliche Vorsehung bestimmt hat, dass ich vorläufig im Krankenhaus bleibe, bekräftige ich jetzt dieselbe bischöfliche Überzeugung: Das Leiden, vereint mit dem Leiden Jesu Christi, ist wirklich wirksam in seinem göttlichen Plan für unsere Erlösung, wenn es bereitwillig und von ganzem Herzen angenommen wird. Der heilige Paulus lehrt uns unter der Inspiration des Heiligen Geistes den Sinn unseres Leidens: "Jetzt freue ich mich in meinen Leiden, [die ich] um euretwillen [erleide], und ich erfülle meinerseits in meinem Fleisch, was noch an Bedrängnissen des Christus aussteht, um seines Leibes willen, welcher die Gemeinde ist." (Kol 1,24).

Vereint mit Jesus Christus, dem Priester und Opfer, bringe ich alles, was ich leide, für die Kirche und die Welt dar. Ich erbitte den Segen Gottes für Sie und Ihre Familie und vertraue Ihre Anliegen der Fürsprache Unserer Lieben Frau von Guadalupe und des heiligen Juan Diego, des heiligen Erzengels Michael, des heiligen Josef, der heiligen Petrus und Paulus und Ihrer heiligen Schutzpatrone an.

Ihr im Heiligsten Herzen Jesu und im Unbefleckten Herzen Mariens und im Reinsten Herzen des Heiligen Josef. 

Raymond Leo Kardinal Burke
28. August 2021
Fest des Heiligen Augustinus, Bischof und Kirchenlehrer

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