Vatikanischer Kardinal besucht Syrien im 10. Jahr des Bürgerkriegs

Kardinal Leonardo Sandri, Präfekt der Kongregation für die Ostkirchen, auf dem Petersplatz, 10. Oktober 2019
Daniel Ibáñez / ​CNA Deutsch

Ein vatikanischer Kardinal besucht seit heute Syrien im zehnten Jahr des Bürgerkriegs, der das Land verwüstet und viele Christen zur Flucht gezwungen hat.

Kardinal Leonardo Sandri, Präfekt der Kongregation für die Ostkirchen, wird vom 25. Oktober bis zum 3. November nach Syrien reisen, nachdem die Reise von April 2020 verschoben wurde.

Laut einer Pressemitteilung der Kongregation findet der Besuch in dem Wunsch statt, "die Nähe und Solidarität von Papst Franziskus zu den katholischen Gemeinden in Syrien zu bringen, die durch Jahre des Krieges geprüft werden und einen Moment der Unterscheidung und der pastoralen Prüfung benötigen."

Sandri wird volle acht Tage in dem Land im Nahen Osten verbringen, mit Stationen in Damaskus, Tartus, Homs, Yabroud, Maaloula und Aleppo.

Sein erstes Treffen wird die Versammlung der katholischen Hierarchie in Syrien sein, wo er auch eine Göttliche Liturgie mit Patriarch Youssef Absi, dem Oberhaupt der melkitischen griechisch-katholischen Kirche, zelebrieren wird.

Weitere Punkte auf Sandris Agenda in Damaskus sind Treffen mit Priestern sowie Besuche bei katholischen Wohltätigkeitsorganisationen, Krankenhäusern und einem Waisenhaus.

Er wird mit Diplomaten und Ordensleuten aus Damaskus und Südsyrien an der Paulus-Gedenkstätte zusammentreffen.

Das Denkmal soll den Ort der Bekehrung des heiligen Paulus markieren, der auf dem Weg nach Damaskus vom Pferd fiel.

In Aleppo wird Sandri an einem ökumenischen Gebetsgottesdienst und einem interreligiösen Treffen teilnehmen.

Rund 87 % der Syrer sind Muslime, der Anteil der Christen wird laut CIA World Factbook auf 10 % geschätzt. Diese Zahl berücksichtigt jedoch nicht die große Zahl der Christen, die während des anhaltenden Krieges aus dem Land geflohen sind.

Aleppo war vor dem Bürgerkrieg mit schätzungsweise 180.000 Christen die größte Stadt Syriens und hatte den höchsten Anteil an Christen. Nach den Zahlen von 2019 ist diese Zahl auf etwa 32.000 gesunken.

Die größte katholische Gemeinschaft in Syrien ist die melkitische griechisch-katholische Kirche. Es gibt auch lateinische, assyrische und chaldäische Katholiken.

Zu den anderen christlichen Gemeinschaften gehören die armenische, die syrische und die östlich-orthodoxe Kirche.

Die Kongregation für die Ostkirchen stellt die Verbindung zwischen dem Papst und den vielen verschiedenen östlichen Gemeinschaften innerhalb der katholischen Kirche her.

Laut der Website der Kongregation kommuniziert sie mit den Kirchen, "um ihre Entwicklung zu unterstützen, ihre Rechte zu schützen und die verschiedenen christlichen Traditionen des Ostens als Ganzes in der einen katholischen Kirche zu erhalten, neben dem liturgischen, disziplinären und spirituellen Erbe des lateinischen Ritus".

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Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original.

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