Amazonas-Synode: Papst ernennt Bischof Mario Grech zum Pro-Sekretär

Papst Franziskus und Bischof Mario Grech
Diözese Gozo / Vatican Media via Facebook

Papst Franziskus hat den 62-jährigen maltesischen Bischof Mario Grech zum Pro-Sekretär der mit Spannung erwarteten Amazonas-Synode ernannt.

Grech wird somit Nachfolger des italienischen Kardinals Lorenzo Baldisseri, der als Generalsekretär unter anderem den von Tumulten erschütterten und mit dem Schreiben Amoris Laetitia beendeten Familiensynoden diente.

Baldisseri, der im September kommenden Jahres seinen 80. Geburtstag feiert, teilte die Ernennung am heutigen Mittwoch vor Journalisten im Vatikan mit.

Als Bischof von Gozo war Grech einer der Autoren der scharf kritisierten "pastoralen Leitlinien" Maltas zur Interpretation des – nach wie vor in der Kirche widersprüchlich ausgelegten – achten Kapitels von Amoris Laetitia.

Hintergrund: "Amazonas-Synode"

Der offizielle Titel der "Panamazonas-Synode" ist "Neue Wege für die Kirche und die integrale Ökologie". Drei Wochen lang wird dabei offiziell über die Lage im Amazonas gesprochen werden. Grundlage für die Gespräche des Bischofstreffens ist dabei das Instrumentum Laboris.

Das Bischofstreffen, dessen Arbeitspapier bereits im Vorfeld von mehreren Kardinälen sowie Bischöfen und Missionaren am Amazonas scharf kritisiert worden ist, findet vom 6. bis 27 Oktober in Rom statt.

Die Bedenken der Kritiker reichen vom grundsätzlichen Vorwurf der "Apostasie" und "Häresie" sowie einem "falschen Offenbarungsverständnis" bis hin zur Kritik, das Dokument gehe völlig an der Realität der Region und den Bedürfnissen der Menschen im Amazonas vorbei.

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Zur Person: Kardinal Baldisseri

Lorenzo Baldisseri wurde 1940 in der italienischen Stadt Barga geboren und 1963 im Alter von nur 22 Jahren zum Priester für die Erzdiözese Pisa geweiht.

Er ist diplomierter Theologe, promovierter Kanoniker und Pianist, der am Päpstlichen Institut für Kirchenmusik bei dem verstorbenen Kardinal Domenico Bartolucci studierte. Als Diplomat des Vatikans diente er in zahlreichen Nuntiaturen, darunter in Guatemala, El Salvador, Japan, Brasilien, Paraguay, Frankreich, Simbabwe und Haiti.

1992 wurde er zum Bischof geweiht und zum Apostolischen Nuntius nach Haiti ernannt, das gerade einen Putsch erlebt hatte. Anschließend war er als Apostolischer Nuntius in Paraguay, Indien, Nepal und Brasilien tätig.

In Brasilien hat Baldisseri eine Vereinbarung über den rechtlichen Status der Kirche im Land getroffen, die heute ein Vorbild für jede Religion ist, die ein Abkommen mit dem brasilianischen Staat schließen will. Bei der Einigung musste sich Baldisseri mit 11 verschiedenen Ministerien der brasilianischen Regierung abstimmen.

Nach Abschluss der Vereinbarung ernannte ihn Benedikt XVI. 2012 zum Sekretär der Bischofskongregation und zum Sekretär des Kardinalskollegiums.

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